Volltext: Schwanenstadt - einst und jetzt

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dem Turmkreuz 77*8 m hohen Turm. Das steile Dach der 29 m 
hohen Kirche, mit Falzziegeln eingedeckt, wurde in der Nacht des 
25. November 1901 durch einen orkanartigen Sturm wieder abgedeckt. 
Ein weiteres Unglück oder einen Unfall an Menschen gab es jedoch 
in der langen Zeit bei den Hunderten von Arbeitenden nie. 
Doch des geistlichen Bauherrn Kräfte drohten zu versagen. 
Die jahrelang getragene riesige Arbeitslast, die aufregenden Sorgen 
um sein Werk hatten Zuckerkrankheit zur Folge, die bei Komplikationen 
mit anderen auftretenden Krankheiten zu öfteren Krisen führte. Eine 
solche Krisis trat anfangs Dezember 1901 ein. Der Kranke schien 
hoffnungslos; doch Gott ließ ihn langsam genesen und die Vollendung 
des Baues schauen. Am 20. Juli 1902 weihte Bischof Doppelbauer i 
das neue herrliche Gotteshaus. An innerer Einrichtung trug es bereits 
den neuen Marienaltar im linken Querschiff und das Votivgemülde- 
fettster, das der Dechant gespendet hatte, daher fein Bild zeigt. Den 
Marienaltar hatte der Iungfrauenoerein der Pfarre unter Führung der 
unvergeßlichen Anna Atzetmüller (geb. 1835, gest. 1917) durch Spenden 
zustande gebracht. Neue Gemäldefenster zeigten sich bald, im Herbst 
kam das Marmorpflaster im Innern, zu Weihnacht das prächtige mar¬ 
morne Speisgitter. 
Die Außenlänge der Kirche beträgt 52 m, die größte Breite 
35 m; die innere Grundfläche ist ungefähr 960 m2 groß; das innere 
Mittelgewölbe ist 17 m hoch. Die Baukosten der Kirche sind leider 
nicht mehr feststellbar. 
Zum Namensfeste (27. Dezember) wurde der Bauherr Konst- 
ftorialmt. Oktober 1902 wurde das Kaplanstöckl niedergerissen und auf 
den Pfarrhof ein zweiter Stock gebaut, der den Konferenzsaal und die 
Zimmer der zwei Kooperatoren enthält; im Spätherbst 1903 wurden 
die neuen Quartiere bezogen. Die folgenden Jahre war er in starker 
Sorge und Arbeit, um das Kircheninnere feinsinnig zu schmücken. 
Schwer drückte noch eine Schuldsumme. Wieder brachte ihn eine schwere 
Krisis an den Rand des Todes (August 1903). Die sechs eingepfarrten 
Landgemeinden ernannten ihn zum Ehrenbürger (Weihnacht 1903). Im 
Sommer 1904 erstand ein herrlicher Park um die Kirche, in dem der 
alte Stadtbrunnen aufgestellt und am 17. Juli feierlich gesegnet wurde. 
Auch die neuen Kirchenstühle erschienen im Herbst. Der Sommer 1905 
brachte die neue stilvolle Kanzel. Am 17. August wurde die neue Orgel
	        
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