Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

— Waffensschmiede — Eisenindustrie 
die das Vielfache der Menschenkraft leisten. waren nicht überall vor— 
handen. Mit der Erfindung und Entwicklung der Dampf⸗-⸗, Gas- und 
elektrischen Kraft und mit der Bändigung der Wind- und Wasserkraft 
ist auch die Leistung der Eisenschmieden ins Riesenhafte gewachsen. 
Zugleich haben wir gelernt, Erzeugnisse bis auf einen winzigen Bruch— 
teil eines Millimeters genau, also von einer erstaunlichen Feinheit, her— 
zustellen. Sonst wären Kriegsmittel von der Art unserer Waschinen— 
gewehre unmöglich. Die Fortschritte der Technik haben außerdem die 
MWöglichkeit geschaffen, neben dem Nahkampf auf Dutzende von Metern 
zum Fernkampf auf über hundert Kilometer überzugehen. Dabei 
bewegt,/ sich der Krieg nicht nur auf und unter der Erde, sondern auch 
in der Luft, wie auf und unter dem Wasser. 
Alles dies wäre undenkbar ohne Eisen und Stahl. Unsere gegen— 
wärtige Kriegführung wäre aber auch unmöglich ohne die Entwicklung 
der kleinen Eisenschmiede zum industriellen Großbetrieb und ohne Heran— 
ziehung aller deutschen Werkstätten der Eisen schaffenden wie Eisen ver— 
arbeitenden Industrie. Denn es sind heutzutage nicht bloß Kanonen 
und Granaten, die für die Kriegführung nötig sind wie Brot und 
Fleisch für den Soldaten: Es gibt ungeheuer viele Kriegsmittel aus 
Eisen und Stahl, die alle ihre hochwichtige Bedeutung haben. Selbst 
die Eisenbahnschienen und Lokomotiven, welche die Feldgrauen zu Front 
bringen und dem Nachschub dienen, sind nicht minder wichtig als 
MWaschinengewehre und Patronen. Man bedarf ferner des, Drahtes 
zur Herstellung der Hindernisse, der Drahtleitungen und Drahtmasken, 
wie der Panzerbleche für Kriegsschiffe und Tankwagen und der Fein— 
bleche für Kartuschen und Konservendosen. Die Röhren aus Eisen 
und Stahl dienen ebenso zur Herstellung von Flugzeugen und von 
Schiffskesseln, wie zum Ersatz von Kupferröhren. Alle Eisen- und Stahl—⸗ 
erzeugnisse stehen im Dienste der Kriegsführung und der Kriegswirtschaft. 
Daher ist es so überaus wichtig, daß unsere Eisen schaffende Industrie 
möglichst große Mengen an Eisen und Stahl dem Heeresbedarf zur 
Verfügung stellen kann. Jedermann weiß, welch große Schwierigkeiten 
unsere Kriegswirtschafst bei der Bereitstellung und Gewinnung von 
genügenden Mengen Sparmetall zu überwinden hat. Daher wird 
man auch wohl gern erfahren wollen, auf welche Weise unsere Eisen⸗ 
industrie es möglich macht, den gewaltigen Anforderungen zu genügen 
und für ihren Teil mit dazu beizutragen, den Sieg zu erringen. 
ZbOOOàOã Oà àäñààä ”ÇuuôÛX. y àä