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mit geschlossenen Augen ist durchaus wertlos. Jeder
Rettungsschwimmer muß also ein tüchtiger und geübter
Taucher sein.
Jeder Ertrinkende wird nach dem Retter zu
greifen versuchen, sich an ihn anklammern, ihn umklammern.
Darin besteht die große Gefahr des Rettens. Eine
schöne Vorschrift des Rettungsschwimmens besagt: Immer
von hinten heranschwimmen! Man wird es je nach Tun⸗
lichkeit versuchen, aber welcher Ertrinkende wird sich nicht dem
Retter zuwenden? Wenn man also hinter ihm sein will, auch
weil man ihn so ans Land bringen will, so muß man sich ihn
schon zurech tlegen, mit anderen Worten, man muß sich aus
der gefährlichen
klhan
von
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Do
des
olo
Umklammerung befreien
können und die »Herrschaft über den Verunglückten gewinnen.
Die beste und fast einzig erfolgreiche Methode hiezu ist das
Tauchen, das ja jeder Retter beherrschen muß. Er schöpft
tief Luft, hebt sich heraus und zieht dann seine unfreiwillige
Last mit sich unters Wasser. Die Angst, die Qual nach Luft
treibt den Ertrinkenden rasch an die Oberfläche: Er läßt den
Retter los! Gewarnt muß davor werden, den Ertrinkenden mit
den Beinen von sich abzustoßen, weil ein Tritt in die Magen—
grube Herzstillstand durch Lähmung des Nervus vagus bewirken
kann. Gewaltanwendung ist überhaupt unnötig, weil der zu
Rettende ohnedies der Schwächere ist. Rohe Kraft darf erst im
äußersten Notfall gebraucht werden, das heißt, wenn weder durch
Tauchen noch durch Griffe der Ertrinkende abgeschüttelt werden
kann und den Retter selbst bereits in Gefahr bringt. Dann darf
man sich von ihm abstoßen. Sonst aber kommt man mit Tauchen
fast immer zum Ziel. Für die übrigen seltenen Fälle seien hier
einige sogenannte
wie
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⁊
—
Op
W
M
*
*54
Befreiungsgriffe
kurz angeführt: 41J. Mund-Nasengriff. Mit Zeigefinger
und Mittelfinger wird die Nase, durch Aufwärtsdrücken des
Kinns der Mund verschlossen und der Kopf des Ertrinkenden
hintenüber gedrückt, während die Andere Hand zur besseren
Hebelwirkung den Körper heranzieht (also auch ein Befreien
durch Tauchen). 2. Armdurchzug. Man steckt beide Arme
von unter her in die Umklammerung und drückt die gestreckten
Arme dann nach außen abwärts, wodurch man die Um⸗