Volltext: Schwimmen und Schwimmsport [219/220]

Das aktive Schwimmen, 
das Schwimmen mit Vorwärtsbewegung, nützt den Widerstand, 
den das verdichtete Wasser bietet. Geeignete Bewegungen 
stoßen, treten und schieben den Körper im Wasser vorwärts. 
Die Dichte des Wassers, ein Hilfsmittel zur Weiterbewegung, 
ist aber auch ein Hemmnis, das überwunden werden muß. 
Hemmnis für den ganzen Körper, der gegen das Wasser dringen 
will, Hemmnis für die bewegten und bewegenden Teile (Arme 
und Beine), wenn sie wieder in die Ausgangsstellung zurück— 
behven. Das Verhältnis dieser hemmenden (negativen) und der 
fördernden (positiven) Bewegungen ergibt die wichtigen 
Unterschiede zwischen den einzelnen 
Schwimmarten. 
Das Brustschwimmen, die bei uns bekannteste Schwimm⸗ 
art, läßt alle Bewegungen im Wasser, ausführen. Die Beine 
stemmen sich beim Anhocken breit entgegen, die Arme werden 
im Widerstand des Wassers vorgebracht. Da hilft die für den 
Auftrieb so günstige Lage nicht viel, Brustschwimmen muß 
der langsamste Stil bleiben. Beim Seiteschwimmen ist die 
Lage ungünstiger, aber ein Arm wird in der Vuft, deren 
Widerstand praktisch gleich Null ist, vorgehoben. Beim 
Rückengleichschlag gehen schon beide Arme in der Luft zur 
Ausgangsstellung ihrer Arbeit. Zudem ist die Lage günstig, 
aber die Anordnung der Gelenke läßt nicht die höchste Kraft— 
entfaltung zu. Beim Hand-über-Hand-Schwimmen machen 
beide Arme den rückläufigen Weg in der Luft, noch dazu ab— 
wechselnd, so daß ihre Wirkungsdauer verlängert ist. Aber die 
Beinarbeit des „Spanisch“, die Schere, hat viele negative 
Momente (Oeffnen der Beine) in sich und außerdem gibt es 
noch eine Pause wie bei allen genannten Schwimmarten. 
Das idealste Tempo muß auf Grund dieser Erwägung 
das Crawl*) 
sein. Die Arme ziehen abwechselnd mit Druck durchs Wasser 
und gehen in der Luft zurück. Der Körper hat die beste Auf— 
triebslage, und die Beine vollführen kleine Schläge, nach 
beiden Richtungen wirkungsvoll, sie haben keinerlei hemmende 
Momente, und weder in der Arm- noch in der Beinarbeit gibt 
es Pausen. Daß diese theoretischen Erwägunagen richtig sind, 
x) In Deutschland wird dieser Stil „Kriechstoß“ oder 
„Beinschlagschwimmen“ genannt. Beide Ausdrücke treffen das 
Charakteristische nicht völlig, weshalb hier lieber das Fremd— 
wort verwendet wird.
	        
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