Volltext: Die Rückführung des Ostheeres

Leistungen der Eisenbahner. 
Bielopolje sowie ein in Jskorost eingesetzter Transportposten der Eisen 
bahn-Betriebskompanie 26. Es kam zu verschiedenen Zusammenstößen von 
Eisenbahnformationen mit den Ukrainern. Die Vahnhosskommandanturen 
im Donez-Gebiet und östlich von Charkow sowie in Bjelgorod hatten 
ernstere Gefechte zu bestehen, die zum Teil empfindliche Verluste, vor allem 
an Offizieren, verursachten. Die Vahnhosskommandantur 490, Sarny, 
wurde in der Nacht vom 7. zum 8. Dezember von etwa 3000 Mann über- 
fallen. Es gelang dem größten Teil der Mannschaften, sich auf die Ver- 
teidigungsstellung eines Landsturm-Bataillons zurückzuziehen und mit 
diesem in fiebenstündigem Gefecht den Gegner niederzuhalten und ihm 
schwere Verluste beizubringen. 
Die Bahnhofskommandantur 80 hatte am 25. Dezember bei Kafatin ein 25 
Feuergefecht mit Petljura-Truppen. Nach tapferer Gegenwehr und Ver- 
wundung des Kommandeurs und einiger Mannschaften wurde der ganze 
Transport entwaffnet. 
Die Bahnhofskommandantur 447hatte bei Jekaterinoflaw ebenfalls ein 
Gefecht mit Petljura-Truppen. Der Kommandant, Oberstleutnant Eder, fiel. 
Auch die Kriegsverpflegungsanstalten Damitz«, Losowaja und Bach¬ 
matsch, die bis zuletzt ihren Betrieb aufrechterhielten, mögen bei dieser 
Gelegenheit erwähnt werden. 
Die Offiziere der Eisenbahnzentralstelle gaben ebenfalls das Beispiel 
pflichttreuen Ausharrens auf ihrem Posten. Obwohl von Mitte November 
ab eine zentrale Leitung des Eisenbahntransports nicht mehr möglich war, 
haben sie sich während der ganzen Zeit des Rücktransports bemüht, durch 
Verhandlungen mit den Ukrainern, den Soldatenräten und anderen 
deutschen Dienststellen Hindernisse für den Abtransport aus dem Wege 
zu räumen. In Kiew und Charkow taten die Majore Hoffmeister und 
Kohl ihr möglichstes. Andere Offiziere traten in den Truppendienst 
zurück. Der Chef der Eisenbahnzentralstelle, Major von Velsen, blieb noch 
über die Zeit des Abtransports hinaus in Kiew und versah bei der 
Deutschen Gesandtschaft den Dienst als Militärattache, bis das Erscheinen 
der Bolschewisten die Abfahrt der deutschen Vertreter notwendig machte. 
Der Hauptmann d. Res. Regierungsrat Dr. Meißner übernahm nach 
der Abreise des deutschen Gesandten als Geschäftsträger die Vertretung der 
deutschen Interessen bei dem ukrainischen Direktorium auch nach dessen 
Übersiedlung nach Winniza und versuchte, von dort aus für das Durch- 
kommen der letzten deutschen Transporte zu wirken. Eine von ihm beim 
Schweizerischen Konsulat unter dem Schutze des Roten Kreuzes ein- 
gerichtete und mit Personal, Vorräten und Geld reich ausgestattete Für-
	        
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