Volltext: Die Rückführung des Ostheeres

Der Abzug der Dorpater Truppen nach Riga. 
Weiter südlich hatte das Generalkommando 60 den Abtransport der um 
Dorpat stehenden Truppen trotz der Bedrohung der Bahn Reval—Riga 
durch die vordringenden Bolschewisten fortgesetzt, bis am 17. Dezember 
zwei Regimenter der 19. Landwehr-Division den Bahnknotenpunkt Walk 
kampflos aufgaben, das entgegen dem Befehl dorthin gefahrene Landsturm- 
Regiment 50 sich von den Sowjet-Trnppen entwaffnen ließ und das Eisen- 
bahnpersonal der Strecke Dorpat—Walk teils floh teils streikte. Das allein 
kampfbereite Freiwilligen-Bataillon 3 hielt sich noch eine Zeitlang bei 
Wolmar, mußte aber am 22. Dezember vor angreifenden Sowjet-Truppen 22. vezember. 
auf Wenden ausweichen. Die 17. und 19. Landwehr-Division sowie die 
Forschungsanst. f. Kriegs- u. Heeresgesch. : Darstellungen a. d. Nachkriegskämpfen. ДО 
Der Abzug der Deutschen aus Dorpat. 
schweren Eisenbahnunfalls bei St. Bartholomen bis zum 15. Dezember im 
wesentlichen durchgeführt wurde. 
Nur über den vom Armee-Oberkommando angeordneten Verbleib der 
205. Jnsanterie-Division bei Riga bis zum Abtransport älterer For- 
mationen kam es noch zu höchst unerfreulichen Erörterungen. Diese führten 
u. a. dazu, daß das I./Jnfanterie-Regiments 405, das am 19. Dezember 
mit einem Teil des Generalkommandos von Reval zu Schiff nach Riga 
befördert worden war, unter der Einwirkung seines Soldatenrats und des- 
jenigen der Fernsprechabteilung sich weigerte, auszusteigen, und auch die 
Offiziere des Generalkommandos an der Landung verhinderte. 
Erst als ein englischer Funkspruch bekannt wurde, nach dem alle nicht 
ordnungsmäßig von den deutschen Behörden abgefertigten Dampfer ge- 
kapert werden sollten, bequemten sich die Mannschaften nachzugeben. Sie 
taten in Riga bis Ende des Monats Dienst, worauf der Abtransport mit 
der Bahn nach der Heimat erfolgte. Der Stab der 403. Jnfanterie-Brigade 
unter Oberst Kumme übernahm am 21. Dezember den Befehl über die in 
der „Eisernen Brigade" zusammengefaßten Freiwilligen der 8. Armee. 
Am 21. Dezember und den folgenden Tagen hatten von der Eisernen 
Brigade und der Landeswehr auf Panzerzügen nach Üxküll und Ramozki 
entsandte Freiwillige an diesen beiden Orten Zusammenstöße mit den 
Bolschewisten, von denen der am Oger mit einem vollen Erfolg endete. Die 
Bahn konnte bis Stockmannshof von den Bolschewisten freigemacht werden. 
Während an der östlichen Bahn nur Banden festgestellt wurden, befanden 
sich an der nach Norden führenden Strecke angeblich 14 reguläre lettische 
und russische Bataillone, verstärkt durch örtliche Kommunisten, also eine 
starke Übermacht gegenüber den noch kampffähigen Teilen der 8. Armee. 
15. Vezember 
21. vezember.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.