Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

Nr. 899. 
Der russische Außenminister an den russischen 
Botschafter in Paris.*) 
Geheimtelegramm. 
St. Petersburg, den 
20. Dezember 
2. Januar 
igi3/i4. 
Nr. 35i3. 
Ich verweise auf das Telegramm aus Konstantinopel Nr. iio5. 
Wir können nicht umhin, die Aufmerksamkeit der französischen Re¬ 
gierung darauf zu lenken, daß Frankreich der Türk eit periodisch pekuniäre 
Hilfe zuteil werden läßt, entweder in Form von Vorschüssen seitens der 
Privatbanken oder als Darlehen, die ihr durch Vermittelung des französi¬ 
schen Delegierten bewilligt werden. Indes läßt sich diese Hilfe gegen¬ 
wärtig keineswegs durch die Notwendigkeit rechtfertigen, die Türkei vor 
dem Bankrott zu bewahren, insofern die Türkei noch soeben in England 
ein Panzerschiff erworben hat, was unter gegenwärtigen politischen Um¬ 
ständen sehr üble Nachwirkungen haben kann, sowohl auf die Inselfrage 
als auch auf die Zwangsmaßnahmen, zu denen wir gezwungen sein 
können, wenn die Verhandlungen mit Berlin nicht von Erfolg gekrönt 
sein sollten. Ich bitte Sie, irgendeine günstige Gelegenheit zu benützen 
und die französischen Minister, ohne überflüssige Erregung zu verur¬ 
sachen, dennoch vertraulich darauf hinzuweisen, daß es äußerst wün¬ 
schenswert sei, alle Finanzoperationen hinzuhalten, die bei den Türken 
eine gefährliche Unnachgiebigkeit unterstützen könnten. 
Abschrift nach Konstantinopel. 
Gleichlautendes Telegramm nach London. 
Sasonow. 
Nr. 900. 
Der russische Botschafter in Paris an den 
russischen Außenminister.1 2) 
„ . 1 22. Dezember 0 
Paris, den—7—=-iqio 
4. Januar 0 
Geheimtelegramm. 
Nr. 6i5. 
Die Ausgabe der serbischen Anleihe ist auf den 12. Januar neuen Stils 
angesetzt worden. Es werden mit einem Male 2Öo Millionen Franken 
emittiert, von denen jedoch die Banken 75 Millionen zum Umtausch 
1) Iswolski Bd. IV, Nr. 1199, S. 10. 
2) Iswolski Bd.IV, Nr. 1209, S. 16. 
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