Volltext: Diplomatische Geheimakten aus russischen, montenegrinischen und sonstigen Archiven (Band II 1929)

wicklung der Dinge am Balkan bedauern, daß Bulgarien aus Ma¬ 
zedonien gänzlich hinausgedrängt werde. 
Bezüglich der bulgarisch-griechischen Grenze wäre zu konstatieren, 
daß Bulgarien in Bukarest nicht einmal der Besitz des Mestatales ganz 
zugesprochen wurde. Die Konstruktion eines über diesen Fluß in das 
bulgarische Gebiet hineinreichenden griechischen Dreiecks ist eine un¬ 
natürliche und darnach angetan, Bulgarien an der Entwicklung seines 
Handels durch Unterbindung eines Verkehrsweges zum Ägäischen Meer 
zu hindern. 
Vorstehendes zur Regelung Ihrer Sprache. 
Nr.84o. 
Der bulgarische Gesandte Salabascheff, Wien, 
an das Ministerium des Äußern in Sofia. *) 
Wien, den 
3i. Juli 
i9l3- 
i3. August 
Der italienische Militârattaché hat von sicherer Stelle erfahren, daß 
es Österreich nicht gelungen ist, Deutschland für eine Revision des Buka- 
rester Vertrages zu gewinnen. 
Berlin und Rom sind der österreichischen Balkanpolitik müde, und 
es ist nicht wahrscheinlich, daß sie dieselbe unterstützen werden. 
MajorTantlloff. 
Nr.84i. 
Graf Thurn an Graf Berchtold.3) 
Telegramm. St. Petersburg, 16. August 1913. 
Herr Sasonow konstatiert mit Befriedigung die Solidarität, qui existe 
entre les points de vue des deux Gouvernements in der letzten Balkan¬ 
phase. 
Er meint, daß es im Interesse beider Nachbarmonarchien gelegen 
wäre, «de continuer à entretenir un échange de vues sur les questions 
pendantes», um hiedurch neuen Komplikationen möglichst vorzubeugen 
und gemeinsam an der Erhaltung des Friedens am Balkan zu arbeiten. 
Man hätte auch in St. Petersburg einen anderen, den bulgarischen 
Interessen günstigeren Frieden gewünscht. Unter den am wenigsten ent¬ 
sprechenden Bestimmungen des Vertrages stehe die Zuweisung Kavalias 
an Griechenland an erster Stelle; was Serbien betrifft, so sei dieses den 
*) Bulgarisches Orangebuch Bd. I, Nr. 25, S. 11. 
a) Österreichisches Rotbuch Nr. 8i5, S.4o8.
	        
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