Volltext: Die Kämpfe im Baltikum nach der zweiten Einnahme von Riga

Neue Kämpfe. 
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stehenden Kampf zu beteiligen, aber die Unterstützung durch Panzerzüge, 
Artillerie und Sonderwaffen reichte neben der Bedrohung beider Flanken 
der Westarmee durch die Litauer und durch die alliierte Flotte hin, um den 
Letten das Übergewicht über die durch den Abzug der reichsdeutschen Ver¬ 
bände geschwächten Deutschruffen zu sichern. Sie konnten es mit ziemlicher 
Aussicht auf Erfolg wagen, auf der ganzen Front von der Küste bis 
Friedrichstadt zum Angriff überzugehen, weil die Düna unter der Aus¬ 
wirkung des ungewöhnlich früh und scharf einsetzenden Frostes sehr bald 
als Hindernis ausfiel. 
Das Treffen bei Thorensberg. 
Die Kämpfe setzten am 1. November an der unteren Düna mit einem 
Vorstoß der Letten bei Gut Dünhof südwestlich von Üxküll ein, der von 
Teilen des 2. Kurländischen Infanterie-Regiments ohne Schwierigkeit zu¬ 
rückgewiesen wurde. 
Am 3. November folgte diesem offenbar als Ablenkung gedachten Unter¬ 
nehmen ein von der alliierten Flotte planmäßig unterstützter Angriff gegen 
den linken Flügel der Eisernen Division nördlich von Thorensberg. Mit 
starker Übermacht drangen die Letten, teilweise über den gefrorenen Sumpf 
vorgehend, bis in Höhe von Damenshof vor, wo sie von den schwachen 
Reserven der Division zum Stehen gebracht wurden. Auch am Ostflügel 
der deutsch-russischen Stellung bei Birsgallen und östlich Dausk erfolgten 
offenbar als Ablenkung gedachte Angriffe gegen die Gruppe Götze der 
Deutschen Legion. 
Am folgenden Tage gingen die Angriffe weiter. Die Truppe, 1. und 
3. Kurländisches Infanterie-Regiment und Jäger-Bataillon, hielt zwar, 
war aber infolge der ungeheuren Anstrengungen und des scharfen Frostes 
am Ende ihrer Kraft. Die von Major Bischoff beantragte Heranführung 
des Detachements Roßbach mit der Bahn mußte vom Generalkommando 
infolge der von der Regierung angeordneten Eisenbahnsperre abgelehnt 
werden. Nur zum Schutz der deutschstämmigen Bevölkerung von Mitau 
konnte das Generalkommando die Olai-Stellung durch zwei Bataillone der 
Deutschen Legion') verstärken, obwohl es an deren Front jetzt auch lebendig 
zu werden begann. 
Am 5. November und in den folgenden Tagen führten die Letten mehr¬ 
fache Angriffe über das Eis der Düna und über die Thorensberger Brücken. 
Diese Vorstöße wurden zwar sämtlich abgewiesen, aber die Kampfkraft der 
1. November. 
2. November. 
4. November» 
5. November. 
*) Regiment Baltenland.
	        
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