Volltext: Bd. 2. Taiskirchen, Utzenaich und Andrichsfurt (2 / 1902)

Die Grafen von Formbach-Schiirding. 
Was die älteste Geschichte jener Gegend anbelangt, wo 
sich heute die Pfarreien Taiskirchen, Utzenaich und Andrichs- 
fnrt ausbreiten, so gilt hier dasselbe, was in Bezug auf den 
Markt Riedan gesagt worden ist. Unter Kaiser Karl dem 
Großen (regierte 771—814) wurde das Herzogthum Bayern 
in Gaue eingetheilt, welchen ein Gaugraf vorstand. Nach 
dieser Eintheilmtg lagen Taiskirchen, Utzenaich und Andrichs- 
furt im Rotahgan. Jener Theil des Rotahganes, welchen 
die Antisen durchfließt, wurde auch Autisengau genannt; es 
lag demnach Utzenaich im Antisengan. 
Gegen Mitte des 10. Jahrhunderts verlor sich allmählig 
die Gauverfassung. Aus dem östlichen Theile des Rotah- 
gaues bildete sich die Grafschaft Schärding-Formbach. Im 
Besitze der Grafschaft Schärding sind die Formbacher, die 
aus dem fürstlichen bajnvarischen Geschlechte der Anniona 
entsprossen sind. Sie gehörten zu den mächtigsten Adels¬ 
familien in Ostbayern. Sie erbauten die Burgen Formbach, 
Neuburg, Schärding, Vichtenstein, Snben, Ried, Peuerbach, 
Aschach, Lambach n. s. w., und nannten sich nach ihren Haupt¬ 
besitzungen Grafen von Formbach und Neuburg. Schärding, 
sowie das Land am rechten Ufer des Inn bis zur Salät- 
waldung, bildete einen Hauptbestandtheil des Formb ad)’ich eit 
Stammgutes und die Grafen von Formbach nannten sich 
deswegen and) öfters Grafen von Schärding. Der erste 
näher bekannte Sprosse aus dem Geschlechte der Formbacher 
ist Tiemo I. um das Jahr 1020. Nach seinem Tode theilten 
seine Söhne den väterlichen Besitz, von denen Heinrich I. 
Formbad), Schärding und Subeu erhielt. Er starb aber
	        
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