Volltext: Der Feldzug im Baltikum bis zur zweiten Einnahme von Riga

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Märzoffenstve in Kurland 
feindlicher Truppen mit Maschinengewehren und Bomben sowie zum Nach¬ 
schub von Munition, Verpflegung und Verbandzeug zu verwenden. 
Der Bahnschutz wurde durch Verteilung der einzelnen Strecken auf die 
Abschnitte geregelt. 
Für den Fall des Gelingens der Operation und der günstigen Gestaltung 
der Nachschubverhältniffe nahm das Generalkommando ein Vorgehen in die 
Linie Janischki—Mitan—Brandenburg—Male-Muische in Aussicht. 
Das Generalkommando 52 wurde ersucht, abgesehen von dem 
auf Kurschany vorzuschiebenden Detachement Schlenther, späterhin mit 
eigenen Kräften auf Schaulen—Baust vorzudrücken. Das VI. Reservekorps 
rechnete indessen nur bedingt auf eine derartige Mitwirkung der sehr 
schwachen Kräfte seines Nachbars und wies daher die 1. Garde-Reserve- 
Division an, sich am rechten Flügel gegen etwaige Flankenbedrohung stark 
zu machen. Erst als am 7. März das bisher im Netzedistrikt verwendete 
Detachement Brandis an der Bahn Tilsit—Schaulen eintraf, konnte das 
Generalkommando 52 etwas aktiver auftreten. 
In einem besonderen Befehl wies General Graf von der Goltz noch 
darauf hin, daß Fortschritt und Sicherheit der Operationen wesentlich da¬ 
von abhingen, daß die Bewohner der befreiten Gebiete in den Deutschen 
auch wirklich ihre Befreier sähen. Es sei ernste Pflicht aller Vorgesetzten 
und Mannschaften, sich den Landeseinwohnern gegenüber entsprechend zu 
verhalten. Selbstverständlich sei, daß feindselige Handlungen, die die 
Sicherheit der Truppe und der rückwärtigen Verbindungen bedrohten, 
unterdrückt, aber ebenso selbstverständlich, daß jede Ausschreitung bei In¬ 
anspruchnahme von Unterkunft und Verpflegung vermieden und gegebenen¬ 
falls mit Strenge verhindert werden müßte. Bestrafungen dürften nicht auf 
bloße Verdächtigungen hin verhängt werden. 
Das Gelände, in dem sich die Angriffsbewegung vollziehen mußte, war 
zu einem erheblichen Teil mit Wäldern und Sümpfen bedeckt und vielfach 
unbetretbar. Die zahlreichen Engen gaben reichlich Gelegenheit zu nach¬ 
haltiger Verteidigung mit schwachen Kräften. Es herrschte starker Frost mit 
wenig Schnee, so daß die Truppe statt der Schlitten Wagen benutzen mußte. 
Kämpfe vor Beginn der Offensive. 
Während der letzten Tage der Vorbereitung auf die Offensive war es noch 
zu einer Reihe von Gefechten gekommen, die meist dem neu erwachten Taten- 
26. sebnmr. drang der deutschen Truppe entsprangen. So hatte am 26. Februar die 
Abteilung Schlenther ein von Schaulen über Lukniky hinaus vorgegangenes
	        
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