Volltext: Historische und topographische Darstellung von Korneuburg und Stockerau und ihren Umgebungen, oder das Decanat am Michaelsberge [9,2] ([9] = Abth. 2 ; Bd. 2 ; / 1829)

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Im Jahre 1608 wurde dem Georg Busta, k. k. Gene 
ral in Marmarosch, Kreutzenstein zugesichert; doch kam er nie 
zum wirklichen Besitze, weil zweifelsohne der Kaiser die Ein 
lösung nicht leisten konnte. Die Feste kam also in Lorenz 
Schütters Erben Besitze, von denen sie aber schon im Jahre 
1607, mit König Mathias Zustimmung, um obige Pfandsum 
me und unter gewissen Bedingungen, an Ulrich Kren von 
Khrenberg, Reichshofrath, kön. geheimen Rath und Hof 
kanzler, ebenfalls pfandweise überlassen wurde, und zwar mit 
allen Zugehörungen, nur mit Vorbehalt der landesfürstlichen 
Hoheiten, als Steuern, Aufgeboth, Reisen, Gezüge, Schätze, 
Bergwerke, geist-und weltliche Lehenschaften, Appellationen, 
und dem Hoch - und Schwarz-Wildbret. Zu diesem unbestimm 
ten Pfandschilling ward noch ein Gnadengeld von 6000 Gul 
den dazu geschlagen und auf Schloß und Herrschaft versichert» 
Er starb im Jahre 1616; und seine Witwe Maria Susan- 
na, geborne Muerhamber, erhielt im Jahre 1619, als sie sich 
jetzt mit I 0 h a n n Friedrich Freyherrn v 0 n H e r b e r- 
stein vermählte, das Gut Creuzenstain mit allen Zugehör, 
sammt dem dabey gelegenen und eigenthümlich erkauften Frey 
hof und den Weingärten, als »wittibliche« Abfertigung. Doch 
mußte sie ihrer Stieftochter erster Ehe, Frau Johanna' Vik- 
toriä v. Serentein, geb. von Khrenberg, 8000 Gulden hinaus 
geben. 
Während ihres Pesitzthumes brachen im Jahre 1620 die 
Böhmen und Mährer in Oesterreich ein. Statt demnach 
mit ihrem Gemahle, obigen Freyherrn von Herberstein, die 
Burg getreu zu bewahren, raubte sie diese selbst aus, und 
gab sie dem andringenden Feinde alsobald Preis, der dieselbe 
nun leichtlich erstieg, und durch seine Streifereyen so lange 
daraus großen Schaden that, bis endlich diese Feste nach lang 
wieriger Belagerung wieder erobert wurde. 
Der Fiscus zog nun Kreutzenstein an sich, und überant 
wortete sie erst im Jahre 1623 an Carl FreyHerrn von 
Santhi liier, k. k. Kämmerer und Arsenal-Hauptmann in 
Wien, mit dem sich die vorige Besitzerinn, als verwittibte 
Herberstein, zum dritten Mahle verehlichet hatte.
	        
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