Volltext: Neuestes Gemälde von Österreich, Steiermark, Tirol und Vorarlberg

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Allgemeine Übersicht. 
überall an der Nordseite der Fall/ wo die Aspenmassen zu 
desto geringerer relativer Hohe herabsinken/ je mehr sie den 
vorgelagerten Hochebenen näher treten. Der Südseite fehlt 
diese/ den Nordabhang karakterisirende Form der allmatig sich 
abstufenden Züge großentheils und das Gebirge fällt hier' häu 
fig in schroffer Senkung gegen das oberilalische Flachland und 
gegen das adriarische Meer ab. Die Linie des ewigen Schnees 
zieht in den Alpen zwischen 46° und 48° nördl. Br. in einer 
absoluten Hohe von 7/800 bis 8/100 Fuß über das Gebirge 
hin/ doch nur bei zusammenhangenden Bergmaffen; denn wo 
isolirte Gipfel hervorragen/ steigt sie aus natürlichen Gründen 
absolut hoher auf und kann auch wegen der Jsolirung ganz feh 
len. Außerdem unterliegt die Hohe der Schneegrenze/ die 
überhaupt nicht als eine am Gebirgsabhange gleichmäßig fort 
laufende Linie/ sondern vielmehr nur als eine in mannigfal 
tigen unregelmäßigen Windungen sich hinziehende Schlangen- 
Iine gedacht werden kann / nach der Lage der Abhänge bedeu 
tenden Abweichungen/ indem die nach Süden gegen Italien 
und das adriatische Meer gerichteten Abyänge eine größere 
Menge von Sonnenstrahlen und zwar unter geringerer Nei 
gung empfangen/ als die nach Norden gewendeten/ und so 
verhältnißmäßig auch ..bei den übrigen Weltgegenden. Alles r 
was im Alpengebirge zwischen dem 46. und 48.° der Br, un 
ter die Schneegrenze herabsinkt/ wird im Jahre längere odep 
kürzere Zeit vom Schnee entblößt; die höher ansteigenden Rü 
cken und Gipfel sind dagegen/ selbst im hohen Symmer, un 
veränderlich mit weiten Schneefeldern, Eismeeren und Glec- 
schergruppen überzogen und in einförmige starre Polgrland- 
schafl/ gleich Grönlands und Spitzbergens Einöden/ verwan 
delt. In Tirol/ im Salzburgischen und in einem Theile 
Kärntens/ Steiermarks und Oberösterreichs liegen furchtbare 
Eismaffen aufgehäuft. Man nennt diese Eisberge Gletscher/ 
in Tirol auch Fe r ner/ in Kärnten und im Salzburgischen 
Käse oder Keese. Von manchen derselben wurde in den 
letztem Jahren ein beträchtliches Wachsen und Vorschreiten 
beobachtet/ wodurch bebaute Gegenden der größten Gefahr 
ausgesetzt sind, wie denn überhaupt die Flachländer nichts von 
den vielfältigen Gefahren durch Überschüttungen, Lauwinen rc. 
wissen, von welchen die fruchtbarsten Alpengegenden stets be 
droht sind. Offenbar, sagt Hörschel mann, ist in diesen 
Eis- und Schneemassen des Alpengebirges das befruchtende Prin 
zip für die längste Dauer, konzentrirt und zu einer gleichmäßig
	        
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