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e§ dabei an Ausrufen, wie ,,Bagage" u. dgl., nicht fehlte ist selbstverständlich. Die benachbarten 
Russen bearbeiteten nun ihrerseits unseren Helden mit ihren Bajonetten. Der Tapfere erhielt 
13 Bajonettstiche. Nach 36 Stunden konnte er geborgen werden, er kam mit dem Leben davon. 
In der nächsten Nähe erhielt der Infanterist Engelbert Radlgruber einen 
Schuß, der den Verlust eines Auges nach sich zog. 
Beim Angriff auf Biorkow-maly erhielt auch Leutnant i. d. Res. Franz Bahn, 
jetzt Bahnbeamter, Station Prinzersdorf, Niederösterreich, einen Brnststreifschuß. Die Kompagnie 
Leutnant Bahn lag am 17. November 1914, ungefähr 4 Uhr nachmittags, 500 Schritte vom 
Feind entfernt sturmbereit. Am 20. November stürmte das Regiment die 2. Aufnahmsstellung, 
Direktion Meierhof Wiktorya. In der Nähe befand sich wie immer der tapfere, vielbewährte 
und tüchtige Leutnant Burgholzer. Leutnant Bahn war trotz seiner Verwundung in der 
vordersten Linie geblieben. Erst als ein zweiter Schuß den Fußknöchel traf, konnte der Tapfere 
sich nicht mehr bewegen. Überhaupt haben sich Leutnant Bahn, wie alle Reserveoffiziere, seit 
Kriegsbeginn durch glänzende, tapfere Führung und als fürsorgliche, tüchtige und verständnis¬ 
volle Kommandanten hervorgetan. Bahn war schon damals im Besitze des Signum laudis 
mit den Schwertern für seine früheren 25 Gefechte. Anläßlich seiner neuerlichen beispielgebenden, 
hervorragenden Tapferkeit wurde er zum Militärverdienstkreuz und zur Beförderung eingegeben. 
Es seien nur noch einige von den vielen genannt, die damals wie immer heldenmütig 
kämpften. 
Leutnant i. d. Res. Burgholzer, Ingenieur aus Perg, war überall in der vordersten 
Linie zu sehen und hat sich stets durch hervorragende, beispielgebende Tapferkeit ausgezeichnet. 
Fahnenführer Fähnrich i. d. Res. Franz Lasser, auch im tödlichsten Streite 
mensnrenfest, erhielt einen Schuß quer durch den Leib. Er sorgte trotzdem dafür, daß die Fahne 
geborgen wurde. 
Kadett i. d. Res. Hans Haager, Brauereibesitzer aus Mühlgrub bei Haag, Ober¬ 
österreich, zeichnete sich durch persönliche Schneid aus. Er erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille. 
Fähnrich Haas erhielt einen Fußschuß. Für seine bewährte Tapferkeit wurde er mit 
der silbernen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. 
Leutnant Speil aus Grieskirchen (2. Baon) ist beim Sturme gefallen. Speil hatte 
sich schon früher bei Nisko, 1. Noveniber 1914, durch tapferes Verhalten und Ambition hervor¬ 
getan. Ebenso bei Dsbica (Vormarsch). 
Der tapfere Ersatzreservist Josef Schauböck, aus Rainbach bei Schärding, erhielt 
einen Schuß durch den rechten Oberarm. 
Leutnant i. d. Res. Holufka, ein polnischer Professor, der auch russisch sprach, war 
beim Sturm einer der ersten. Er geriet drei Wochen später in Gefangenschaft. 
Eine Granate zerriß fünf Mann auf einmal, dabei wurden auch Oberstleutnant 
Pöschmann, Oberleutnant Skala und Leutnant Burgholzer betäubt. 
Eins. Freiw. Rudolf Lnnerstorfer aus Gramastetten erhielt einen Lungenschuß 
und Infanterist Josef Fiedelberger aus Wels zwei Armschüsse. 
Alle Leute des Regiments zu nennen, die sich da auszeichnete», ist wohl schwer, hier 
geschieht es durch einige für alle. 
Die Gefechte des Regiments am Sau 1914 ergeben die bedeutende Zahl von 24, sie 
alle sind die blutigsten und anstrengendsten jener Zeit. Seine Majestät geruhten im Februar 
1918 auszusprecheu: ,,Der große russische Zusammenbruch hat seinen ersten Anstoß am San 
und Dunajec erhalten!" 
Speziell die neun Gefechte bei Nisko und Raclawice, vom 20. Oktober bis 2. No¬ 
vember 1914, forderten äußerste Selbstverleugnung und Tapferkeit von jedem einzelnen. 
Hier seien einige von den vielen genannt, die in heldenmütiger Tapferkeit gefallen, ver¬ 
wundet oder in Gefangenschaft geraten sind, oder wie durch ein Wunder mit heiler Haut davonkamen. 
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