Volltext: I R 14

mitzuwirken, vor allem aber dadurch, den trotz aller öffentlichen Mildtätigkeit noch recht 
kleingebliebenen Unterslützungsfonds für Witwen und Waisen zu heben. 
Von dem Bestreben durchdrungen, neben diesem wohltätigen Zwecke auch literarisch 
und künstlerisch etwas Wertvolles zu bringen, etwas, das dem glänzenden Bilde des 
Regiments entspricht, blieb nichts unversucht, aus dem geistigen Milieu oberösterreichischer 
Heldensöhne Mitarbeiter zu gewinnen. 
Doch stieß das hereinbringen der Bilder und Beiträge insofern auf schwer zu über¬ 
windende Hindernisse, als die Mehrzahl der in Frage kommenden Personen fast ständig 
im engeren Kriegsgebiete weilte. 
Anfangs 1918 trat das Regiment ernster an diese Aufgabe heran und sehte alle 
Kräfte ein, um dem Werke ein Ansehen zu geben, das mit den militärischen Leistungen der 
Hessen im Einklänge stand. 
Das Ende des Krieges lag in greifbarer Nähe und man durfte hoffen, die Aus¬ 
gestaltung des Buches der alten Absicht entsprechend in die Hand nehmen zu können. 
Da brachten die Herbstereignisse leider einen Stillstand in die Arbeit. Der Abgang 
zahlreicher Offiziere, der nur zu begreifliche Mangel an weiterer Anteilnahme vieler Beteiligten 
zwang zu einer unbeabsichtigten Einschränkung des Inhaltes, um die Drucklegung nicht 
noch weiter hinauszuschieben. 
Der Geschichte des Regiments, welche einen Siegeslauf ohnegleichen darstellt, wurde 
ein größerer Raum in der Voraussetzung gewidmet, daß jeder Leser, ob er nun selbst mit 
den Hessen hinausgezogen oder der Familie eines solchen angehörte, ob er abseits der großen 
Ereignisse stand oder im Hinterlande an den Geschehnissen der schweren Zeit mitwirkte, 
sich willig auf dem Wege den die oberösterreichischen Helden nahmen führen und sich gern 
jener Tage erinnern wird, die trotz Not und Sorge, Entbehrungen härtester Art, durch Todes¬ 
grauen und Siegesstolz, tief in die Brust jedes einzelnen geschrieben sind. Der Leser wird 
bemerken, daß in der kriegsgeschichtlichen Darstellung die Ereignisse aus der Perspektive 
des Siegers betrachtet und als solche Wertung fanden, die Erzählung oftmals von einem 
von Zuversicht übersprudelnden Kerzen diktiert wurde, denn die Niederschrift entstand zu 
einer Zeit, als allerorts noch die Siegesglocken läuteten und die Treulosigkeit, der Verrat 
unserer nächsten Verbündeten, von keinem Kessen geahnt, auch nicht im entferntesten einen 
Schluß auf die politische Neugestaltung zuließ. 
Aus dem patriotischen Empfinden jener ruhmumwobenen Siegeszeit heraus ist 
diese Schilderung geflossen und es konnte, durfte kein Grund sein, die über dem Ganzen 
liegende Stimmung abzuschwächen oder die Tönung den veränderten Verhältnissen anzu¬ 
passen, das glänzende Bild, welches das Regiment nach außen und innen hin zeigte, zu 
trüben. Vielmehr mußte es das Bestreben bleiben, die Ereignisse in dem Lichte auf den 
Leser wirken zu lassen, in welchem sie zu jener Zeit erschienen und wie es die Tat jedes 
einzelnen Soldaten verdient. 
In diesem beengteren Gewände wird das Buch der „14 er", des herrlichen Regi¬ 
ments, das über eine Kriegs- und Soldatengeschichte verfügt wie kein zweites Deutschöster¬ 
reichs, mit der Bitte um Nachsicht der Öffentlichkeit übergeben, daß es den gegebenen
	        
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