Volltext: Das Heimatbuch von Perg, Oberösterreich

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Der Niederschlagsreichtum hängt auch mit dem Waldreichkum zu¬ 
sammen, dieser wieder mit den schweren Gewittern, welche meist Perg 
verschonen. Die von Westen Kommenden Gewitter ziehen entweder 
zur Donau oder nördlicher ins Mühlviertel. Der Winker zeigt sich selten 
als strenger Herr. Schnee ist zum Leidwesen aller Winkersportler rar. 
Vor Mitke Zänner Kann nicht mit Schnee gerechnet werden, durch¬ 
schnittlich alle vier bis fünf Jahre ist eine Schlittenbahn, aber auch nur 
drei bis vier Wochen benützbar. Der letzte strenge Winter war 1929, 
am 11. Februar zeigte das Thermometer — 39°. Wenn auch die 
Sommer im allgemeinen ziemlich heiß sind, sind die heißen, trockenen 
Sommer den Kalten, verregneten Sommern vorzuziehen. Letztere lassen 
Keine gute Ernte zu, da alsbald das Wasser in den Ackerfurchen der 
Ebene stehen bleibt. 
Es seien nun heiße und Kalte Sommer verzeichnet, wie auch beson¬ 
dere Elementarereignisse. 
a) Nasse Sommer. 
3m Jahre 1999 strömte so anhaltender endloser Regen nieder, daß die 
Menschen glaubten, die Welt gehe durch eine zweite Sintflut zu- 
gründe. 
1145. Am vierten Sonntag nach Pfingsten zerstörte eine große Kälte 
alle Früchte, die armen Leute nährten sich von Wurzeln und Baum- 
rinden. 
1491 regnete es vom 12. März bis 17. September fast ununterbrochen. 
1494. Der Regen verdarb die Ernte. Das Getreide gelangte nicht zur 
Reife und verdarb abgeschnitten aus dem Felde. Me Machland- 
ebene war durch Ueberschwemmung auf weite Strecken von Schlamm 
und Geröll bedeckt. 
1413. Am 13. Juni trat eisigkaltes Wetter ein, die Saaten waren ge- 
froren, die Fluren erstarrt. 
1433. Die Mißernte durch Nässe bewirkte eine fünfjährige Teuerung. 
1468 verfaulten Feldfrüchte und Heu durch die Nässe. 
1529 herrschte große Nässe, Elend und Hunger waren die Folge der 
Mißernte. Desgleichen 1531, 1589, 1779. 
1892 war der kälteste Sommer, der in Perg beobachtet wurde. 
b) Heiße, trockene Sommer. 
1135 trockneten infolge der gewaltigen Hitze Bäche und Flüsse aus. 
1394 wurde die Donau infolge Wassermangels so klein, daß man an 
manchen Stellen durchreiten konnte. 
1393 trockneten Bäche und Flüsse aus, der Fischstand wurde vernichtet. 
1473 besaß die Donau einen so niedrigen Wasserstand, daß „die Ber- 
Das Heimatbuch von Perg. 6
	        
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