Volltext: Spätgotische Kirchenbauten in Ostbayern [21]

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ii. Der Meister von Hofkirchen 
Der Bau von HOFKIRCHEN entzog sich allen Versuchen, ihn in 
eine Gruppierung einzubeziehen. 
Der Chor hat geknickte Reihung, die Empore die Figuration des 
Langhauses in Berg, das Langhaus „fließ ende Rauten“ (etwas einfacher 
als die bekannten Landshuter) und die Sakristei die Figuration von 
Staudach (Abb. 71). 
Ist schon die Zusammensetzung der Figurationen gesucht, so ent 
fernt sich die dekorative Verschnörkelung, mit der er die Figurationen 
versieht, noch mehr von aller ostbayerischen Gewohnheit. Diese Ver 
schnörkelung setzt sich fort bis in die Einzelheiten, wie Maßv/erk, Por 
talgewände usw. 
Es läßt sich keine Vermutung aussprechen, welchem Meister oder 
welcher Gruppe die Kirche zuzuzählen sei, da alle Vergleichsobjekte 
fehlen. 
Die Bauzeit liegt nach archivalischen Angaben um 1490. 
12. Die einfachen Figurationen 
Neben den besprochenen eine gewisse Individualität verratenden 
Figurationen gibt es noch zwei einfache, die im letzten Drittel des Jahr 
hunderts wohl nur talentlosen Meistern zuzueignen sind. Die bessere 
von beiden ist die der „zwei Parallelrippen“ (Abb. 6). Sie 
ist im ganzen altbayerischen Gebiet anzutreffen. Konrad Pürkhel hatte 
sie zum ersten Male in TRUCHTLACHING im Jahre 1435 gebraucht, 
die LANDSHUTER St. Martins-Kirche wurde um 1440 damit gewölbt. 
Bei uns kommt sie vor in EGGLHAM, DIETERSBURG, GERBERS 
DORF, UNTERZEITLARN, DÖRNACH, MITTICH, AIGEN 
am Inn-St. Leonhard und KRIESTORF. Dem Ulrich Häntler ist sie 
noch im Jahre 1512 für die BURGHAUSER Spitalkirche gut genug. 
Noch häufiger ist der „vierteilige Rautenstern“, der 
in der ersten Jahrhunderthälfte die große Neuerung der Passauer 
bedeutete. Später wird er zur Dutzendware unter den Figurationen. 
Selbst die findigen Landshuter verachten ihn nicht. (Bez. Landshut 9, 
Bez. Landau 8).
	        
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