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Sagen aus der Pfarre und Umgebung. 
Von Adolf Bocksleitner. 
Kirchenbau in Kemating. 
Zur hiesigen Pfarre und Gemeinde gehört auch das ansehnliche 
Dorf Kemating mit einer uralten, dem heiligen Michael ge¬ 
weihten Kirche. Früher war Kemating sogar eine eigene Pfarrei. 
Der aufgelassene Friedhof und der ehemalige Pfarrhof (Nr. 18, 
mit dem eigenartigen „französischen" Dachstuhl) deuten dies dem 
Besucher. Das Stift Michaelbeuern hatte einst in Kemating einen 
Besitz- heute nicht mehr. 
An die Erbauung dieses Gotteshauses knüpft sich eine des 
öfteren vorkommende Sage. Die Gläubigen wollten anfänglich 
ihre Gottesstätte auf dem nahen Hausberg errichten. (Dort wo 
heute Wiespoint liegt.) Fleißig schleppten sie Baumaterial 
herbei, aber in der Nacht trugen Engelshände die Steine usw. 
auf den heutigen Standplatz der Kirche. Die Leute wunderten 
sich, brachten aber die Sachen wieder an den alten Ort. Doch, 
siehe da! Am nächsten Tag waren Holz und Steine wieder im 
Tal. Jetzt erkannten die Leute den Willen des Herrn und er¬ 
bauten ihm an der angezeigten Stelle das Heiligtum. 
Die Franzosen in Kemating. 
Bor vielen Iahren kamen nach Kemating fremde Soldaten, 
die in den Häusern der Ortschaft einquartiert wurden. Hier 
schlemmten und praßten sie, während die Dorfleute hungernd zu¬ 
schauen mußten. Zn einem Hause, wo es besonders toll zuging, 
verlangten die wüsten Gesellen von der alten Inwohnerin ein 
gutes Mahl. Bereitwillig erfolgte die Zusage: denn das Weib 
war eine Hexe. Neugierig und lüstern folgten die Krieger in 
die rußige Stube. Die Frau machte Feuer und murmelte dabei 
unverständliche Worte. Plötzlich sprangen zur Tür schwarze 
Schweine herein und umtanzten grunzend die Alte. Den Soldaten 
Geschichte von Seewalchen. k /rc 
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