Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

558 Der Feldzug gegen Serbien 1915/16. 
Montenegriner wichen jedem Kampfe aus. Und so war es Stelle, auch gar nicht nötig. Die Serben mochten nur frei 
der schnellen bulgarischen Kavallerie, die zu Mittag des abziehen, wohin sie wollten. Frei — in das Elend der Wild-- 
4. Dezember den Beli Drin überritt, möglich, bereits am nis, in der sie ihren Hunger nicht einmal mehr am Aas 
Abend desselben Tages in die vom Feinde geräumte Stadt der am Wege zusammengebrochenen Zugtiere — so wie 
Djakova einzuziehen. Weiter nach Montenegro hinein sie es bisher schon oft hatten tun müssen — stillen können 
setzte sie dem Feinde nicht nach, denn, wie gesagt, die Richtung sollten! Und dabei entstand diesen elendsvollen serbischen 
der bulgarischen Operationen wies nicht dorthin, sondern Massen in den Albanern ein neuer, wenig barmherziger, 
nach Südmazedonien zu. Allerdings hatten die Bulgaren harter Feind. Es war ein Kreuzweg, den die Serben zu 
trotzdem und schon tags zuvor auch gegen Albanien, durch gehen hatten. Wie sie ihn bis Skutari gingen, dies wird 
sein Einbruchstor des Beli Drin, die Verfolgung der Serben uns der dem nächsten Bande dieses Werkes vorbehaltene 
aufgenommen. Sie holten diese am linken Ufer der Ljuma Abschnitt „Feldzng in Albanien 1916" berichten, 
bei der Kula Ljnm (Liumkula) ein und zwangen sie zu noch Wie gesagt, das nächste Ziel der Bulgaren war, Sud; 
rascherem Rückzug. Mazedonien einzunehmen. Um sich nun dazu günstigere 
Die Serben hatten die meisten schweren und mittleren Vorbedingungen zu schaffen, hatte ihre 2. Armee die im 
Geschütze schon bei Prizren vernichtet oder vergraben. Andere ersten Anlauf nicht von Erfolg begleitet gewesenen Vorstöße 
lagen nun umgeworfen oder in Trümmern auf dem Wege von Skoplje gegen Kalkandelen wieder aufgenommen und 
bis zur Kula, die letzten bei dieser selbst. Überdies hatten am 15. November auch glücklich zu Ende geführt. Als dann 
die Serben auf ihrem Rückzug alle Fuhrwerke: Last- und auf dem Kosovo polje Serbiens Stern schon nahe dem Unter- 
Kraftwagen, die Karossen des Königs, Train- und Land- gange war, nahmen die Bulgaren am 22. November den 
fuhren, Omnibusse und Ochsenkarren, nebst vielerleiart Vormarsch von Kalkandelen über Gostivar nach Süden auf. 
Kriegsmaterial, Uniformen und Ausrüstungsstücken, in solcher Am 26. November wurde Krkova besetzt, von wo aus es, 
Menge notgedrungen zurückgelassen, daß durch all dies hier getrennt in drei Kolonnen, weiter ging. Überdies bog ein 
Angehäufte der Weg entlang des Drin förmlich verstopft Detachement ostwärts über die Straße nach Prilep ab und 
war. Ja auch die Bespannungen mußten sie zurücklassen, besetzte am 29. November Brod. 
denn über diesen Weg, der über die Kula hinaus zu einem Die erste der Kolonnen schwenkte nach Westen gegen 
halsbrecherischen Kletterpfade wird, konnten weder Ochsen Debra ab, traf die Serben in ihrer Stellung auf der Wasser- 
noch Pferde weiterkommen. Selbst der König und der kranke scheide westlich des Jama-Gebirgsstockes, schlug sie und drängte 
Vojvode Putnik mußten jsich der Tragbahren bedienen, »sie über Debra hinaus, das sie am 5. Dezember zu Mittag in 
Die Bulgaren drängten von der Kula den Serben nicht Besitz nahm. Den Zurückgedrängten nachfolgend, brach 
weiter nach. Abgesehen davon, daß sie vielleicht aus poli- sie tags darauf südwärts durch das Tal des Crni Drin 
tischen Erwägungen albanischen Boden nicht betreten wollten, gegen Struga auf. Die zweite Kolonne nahm von Krcova 
war dies aus militärischen Gründen, wenigstens auf dieser den Weg nach Südwesten. Sie?bemächtigte sich am4>Dezem- 
ber der star- 
ken serbischen 
Stellung öst- 
lich und west- 
lich des Dor- 
fesMramorec, 
erreichte am 
5. Dezember 
die Ortschaften 
Ervenavoda, 
Pesocan und 
Velmei und 
nahm am 6. 
im Verein mit 
dervonResna 
kommenden 
dritten Kolon- 
ne Ohrida ein. 
Diese dritte 
Kolonne war 
jene, die von 
Krtova aus 
den Weg nach 
Süden einge- 
schlagen hatte. 
Sie hatte ihn 
bis südwärts 
des Krnska- 
Gebirgsstockes 
verfolgt, ?war 
dortnachOsten 
Aus der Höhe des Babunapasses.
	        
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