Volltext: Die Geschichte des Weltkrieges II. Band (2,1920)

Die Winterschlachten in den Karpathen 1915. 
Um die Jahreswende standen die Truppen der z. Armee, 
wie folgt: 
III. Korps (GdJ. v. C 0 l e r u s) südlich der Beskidenpässe, 
über welche die Straßen von Gorlice und Jaslo nach Bärtsa 
führen. Auf dem Kamme selbst wurde eine Nachhut zurück- 
gelassen, während das Gros in der Linie Ondafö—Alfo- 
merse eine Stellung bezog. 
VII. Korps (GdJ. Erzherzog Joseph), unter Belassung 
einer Nachhut auf dem Duklapaß, in einer Stellung bei 
Ladomezö—Rüzsadomb—LadomSrvägas. 
X. Korps (FML. M e i x n e r) mit der 2. Division bei 
Cseremcha, mit dem Rest bei 
Mezölaborcz und am Lup- 
kowersattel. 
Die Gruppe FML. Kraut-- 
wald deckte die Zugänge in 1 
das Laborczatal. 
XVIII. Korps (FML. 
Tfchurtfcheut hal er) füd- 
lieh Baligrod. 
Bei der Armee B 0 r 0 e; 
vic waren die Ziele der Ruft 
sen in der zweiten Hälfte des 
Monates Dezember augen- 
scheinlich auf den Raum zwi- 
sehen der Biala und dem 
Dunajec mit der Absicht ge- 
richtet, in die Ecke, wo die 
beiden inneren Flügel der 
III. und IV. Armee stumpft 
winkelig zusammenstoßen, ein- 
zubrechen, 
ihnen hiezn der 
Höhen bei Zakliczyi 
in der Zeit vom 23. 
zi. Dezember dann am 9. 
und 16. Januar stattgefun¬ 
denen Kämpfen verblutete sich 
ein ganzes russisches Korps in 
vergeblichen Angriffen gegen 
die tapferen Truppen des 
FML. v. A r z. In die be- 
sagte Ecke wurde das Kaval- GdJ. Josef Ritter 
leriekorps B e r n d t einge- 
schoben, hatte aber keine Gelegenheit zum Eingreifen, und 
wurde in der Folge zur weiteren Verwendung dem III. Korps 
zugewiesen. 
Ostfront. 
Im Gegensatze zu den immer mehr abflauenden Kämpfen 
in Westgalizien, waren die Russen Ende Dezember an der 
Ostfront sehr tätig. 
Vom Uzsokerpaß bis an die rumänische Grenze standen 
die Truppen der 7. Armee GdK. Freiherr v. Pflanzer- 
B a l t i n im harten Kampfe gegen den über die Pässe 
hereingebrochenen Feind. 
Die Gruppe FML. Rünai-Horvath hatte nach 
viertägigem heldenmütigem Kampf am 25. Dezember den 
Uzsokerpaß dem Feinde entrissen, während rechts von ihm 
die Gruppe FML. H 0 f m a n n in schweren Kämpfen mit 
den in das Laborczatal einzubrechen im Begriffe stehenden 
russischen Kräften sich mit Mühe vor dem Vereczke- und 
Volovecer(Beskid)paß behauptete. Um diese schwer kämp- 
sende Gruppe zu entlasten, sandte FML. Rünai das 
Detachement Obstlt. G u i l l e a u m e entlang des Gebirgs- 
kammes auf Libuchora, um sich dort mit der Gruppe des 
Obst. P l a w e tz zu vereinigen, und unter Kommando 
des letzteren den der Gruppe Hoff mann gegenüber- 
stehenden Feind in Flanke und Rücken zu bedrohen, wäh- 
rend R ü u a i selbst auf der Straße nach Turka vorzu- 
rücken hatte. Doch gerade hier, an dieser Stelle der Wald- 
karpathenfront war der Feind besonders stark, und es war 
Rünai nicht möglich, vor- 
wärts Terrain zu gewinnen. 
Bald meldete aber auch FML. 
Hofmann dem Armee- 
kommando, daß ein starker 
umfassender feindlicher An- 
griff seinen linken Flügel be- 
drohe. Obstlt. G n i l l e a n m e 
erhielt den Befehl, mit ganzer 
Kraft über Latnrka auf Felsö 
Tiszowa loszugehen, wogegen 
die rechts von H 0 f m a n n 
unter Kommando des FML. 
D u r s k i am Wyszkow-To- 
ronyer Paß stehende polnische 
Legion, welche kurz vorher 
einen feindlichen Angriff er- 
folgreich abgewiesen hatte, den 
Auftrag erhielt, möglichst viele 
feindliche Kräfte auf sich zu 
ziehen. Am 28. griff der Feind 
an, und FML. H 0 f m a n n 
mußte sich auf Rum vrh. 
zurückziehen. Unter den größ- 
ten Marschschwierigkeiten ge- 
langte Obstlt. G u i l l e a u m e 
erst am 30.an den feindlichen 
linken Flügel, doch konnte 
er dort nicht belassen werden, 
da die Terrain- und Witte- 
rungsverhältnisse ihm den 
Nachschub an Munition und 
Krautwald von Annan. Verpflegung unmöglich mach- 
ten. Er wurde daher an die 
55. Infanteriedivision des Korps H 0 f m a n n herangezogen. 
Da sich unterdessen auch bei der anschließenden 3. Armee 
die Verhältnisse derart gestaltet hatten, daß ein Vortragen 
der Offensive bis zum Eintreffen von stärkeren Kräften 
nicht ratsam erschien, so erhielt auch Rünay den Befehl, 
bloß den Uzsoker Paß zu behaupten und mit entbehrlichen 
Kräften der Gruppe H 0 f m a n n Hilfe zu leisten. Doch 
wurde er nun selbst von starken feindlichen Kräften ange- 
griffen und mußte am 29. von den vor dem Passe iune- 
gehabten Stellungen zurückgehen. Bald griff der Feind 
auch die Paßhöhen selbst an. Am 31. sollte Obst. Eser- 
m a k mit starkem linkem Flügel über Sianki einen Gegen- 
angriff ausführen, während am anderen Flügel Obst. 
P l a w e tz von Süden her auf Katarina, eine bewaldete 
Höhe südöstlich des Passes, vorzugehen hatte. Dieses Unter- 
nehmen mißlang, denn der Feind griff mit starken Kräften 
die Höhen beiderseits des Passes an. P l a w e tz wurde
	        
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