Volltext: Der große Krieg 1914 - 1918

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Die Enttäuschung über den Fehlschlug war im Heere und 
in allen monarchischen Schichten des Volkes groß. 2n den Par 
lamenten erhob sich eine Flut von Anklagen und von Ausein 
andersetzungen, die geeignet waren, den Reh von Selbstachtung 
und Zusammenhalt in der österreichisch-ungarischen Armee zu 
zerstören. 
Die deutsche Oberste Heeresleitung riet dem Armee-Ober 
kommando, jede österreichische Sonderaktion zukünftig zu 
unterlaßen und bat, die entbehrlichen Kräfte statt dessen nach 
Frankreich zu überführen. Kaiser Karl gab zögernd sein Ein 
verständnis. Es trafen jedoch insgesamt nur vier Divisionen 
auf dem westlichen Kriegsschauplatz ein, von denen zwei in 
folge ungenügender militärischer Ausbildung und mangel 
hafter Ausrüstung nicht mehr nutzbringend verwendet werden 
konnten. 
Die zweite Ablenkungsoffenstve gegen das französische Heer: 
Die Schlacht an der Marne und in der Champagne 
Die Schlacht in Italien war der erste volle, vor aller Augen 
stchtbare Mißerfolg der Mittelmächte in diesem Jahre. Wie 
ein finsterer Schatten stieg er am Horizont empor. Die deutsche 
Oberste Heeresleitung hoffte, ihn durch Erfolge auf französi 
schem Boden zu verscheuchen. Ihr Mut und ihr Glaube an den 
Sieg hielten auch dieser Belastung stand. 
An die Ablenkungsoffenstve bei Reims und Soistons sollte 
sich nach den früheren Absichten eigentlich die ^Wiederaufnahme 
des Hauptangriffs gegen das englische Heer in Flandern und 
in der Picardie anschließen. Aber die dortigen Stellungen 
waren trotz der Abgabe erheblicher Reserven an die französische 
Front noch immer so stark besetzt, daß es angemesten schien, den 
Zeitpunkt noch hinauszuschieben. 
Die Oberste Heeresleitung entschloß sich daher vorerst zu 
einem zweiten Schlag gegen die Franzosen zu beiden Seiten 
von Reims. Ihm sollte der letzte entscheidende Angriff in 
Flandern unmittelbar folgen. Für die Offensive bei Reims
	        
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