Volltext: Der große Krieg 1914 - 1918

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lution aufzulehnen. Der Jahrhunderte alte, ehrgeizige Traum 
der Romanows, das orthodoxe Kreuz auf der Kuppel der 
Hagia Sophia in Koustantinopel aufzupflanzen und Armenien 
und das nördliche Kleinasien dem russischen Reiche einzuver 
leiben, zerrann Ln Nichts. 
Trotz der Entlastung an der armenischen Front gelang es 
den Türken nicht, die Truppenverbände in Palästina und in 
Mesopotamien so zu verstärken, daß sie dem britischen Angriff 
gewachsen waren. Zunächst brach das Verderben über Mesopo 
tamien herein. Mit Beginn des Jahres 1917 wurde die bei 
Kut el Amara verankerte türkische Front von überlegenen 
englisch-indischen Truppen angegriffen und nach schweren 
Kämpfen, in denen die Türken ihre alte Tapferkeit erneut 
bewiesen, Ende Februar überwältigt. Zum zweiten Male er 
schienen die Engländer vor Bagdad, diesmal bester vorbereitet 
als im Herbst 1915. Nach kurzem Kampf fiel die alteKalifeu- 
stadt am 11. März in die Hand der Ungläubigen. Die Ver 
folgung gelangte im Verlause des Jahres 1917 noch über 
Samara hinaus. Die Absicht der Türken, Bagdad mit deut 
scher Unterstützung unter Führung des Generals von Falken 
hayn Ende 1917 oder Anfang 1918 wiederzunehmen, kam 
nicht zur Durchführung, denn inzwischen waren in Arabien 
und Palästina Ereignisse eingetreten, welche die ohnehin ge 
ringen deutschen Verstärkungen dorthin ablenkten. 
3m Sommer 1916 war der Emir von Mekka von der 
Türkei abgefallen und hatte sich mit den Engländern verbündet. 
2m März und im April 1917 griffen die Engländer die tür 
kischen Stellungen bei Gaza und Berseba an der südlichen 
Grenze Palästinas an. Sie wurden blutig zurückgewiesen. Erst 
im Herbst konnte der Angriff wiederholt werden. Diesmal 
mußten die Türken weichen und bezogen zwischen Jaffa und 
dem Toten Meer eine neue Stellung zum Schutze Jerusalems. 
Aber auch hier konnten sie sich nicht lange halten. Am 9. De 
zember fiel Jerusalem, nächst Mekka die heiligste Stätte des 
Islam, in die Hand der Engländer. Hart nördlich von Jeru 
salem kamen die Kämpfe zum Stehen.
	        
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