Volltext: Der große Krieg 1914 - 1918

frei gewordenen österreichisch-ungarischen Verbände rechtzeitig 
nach Tirol zu befördern. Feldmarschall v. Conrad, der seit dem 
März in diesem Frontabschnitt den Oberbefehl führte, raffte 
zwar seine schwachen Bestände zusammen und griff bei Asiago 
an, aber er drang nicht durch. Die Stoßkraft der ganzen 
Offensive hatte ihr Ende erreicht. 
Der italienische Generalstabschef Cadorna wurde durch 
General Diaz ersetzt. 
Die Beute dieses Feldzugs war unermeßlich. Italienische 
Berechnungen kommen zu einem Gesamtoerlust von einer Drei 
viertelmillion Mann, darunter Zoo 000 Gefangene und 
400000 Versprengte, dazu Z000 Geschütze und unüberseh 
bares Heeresgerät und Vorräte aller Art. 
Die italienische Armee hat sich von diesem Schlage nicht 
mehr erholt. Ihre geschwächte Kraft reichte gerade noch aus, 
um die Maste des österreichisch-ungarischen Heeres in Italien 
festzuhalten. Der Kampf an der italienischen Front war zu 
gunsten der Mittelmächte entschieden. 
Die Kämpfe a« der Peripherie 
Im Frühjahr 1917 griffen die Engländer ungefähr zur 
gleichen Zeit in Mesopotamien und Palästina an. Ihre Ziele 
waren Bagdad und Jerusalem. Ursprünglich ist wohl auch die 
Mitwirkung der russischen Kampfgruppe in Armenien beab- 
stchtigt gewesen. Hier rüstete der Oberkommandierende, Groß 
fürst Nikolai Nikolajewitsch, um die Jahreswende 1916/17 
in alter Tatkraft zu neuem Angriff. Gelang es ihm, den 
armenischen Taurus zu überwinden, und auf Diabekir am 
Tigris durchzustoßen, so war-Mesopotamien für die Türken 
nicht mehr zu halten und Palästina und Syrien in der Flanke 
schwer bedroht. Die russische Revolution machte auch durch 
diese Rechnung einen Strich. Nikolai Nikolajewitsch legte ans 
Befehl der neuen Gewalthaber in Petersburg das Kommando 
im Kaukasus nieder. Selbst diese eiserne Herrennatnr sah 
keine Möglichkeit, sich gegen die elementare Gewalt der Revo
	        
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