Volltext: Die Donau

Da nun alle diese Bedingungen und Voraussetzungen 
nur sehr selten Zusammentreffen und noch seltener zusammen¬ 
treffend bleiben, haben die Versuche, derlei Relationen- 
Tabellen herzustellen, einen sehr fraglichen und vorüber¬ 
gehenden Werth, wenn nicht eine fortlaufende und umsichtige, 
alle Factoren berücksichtigende Evidenthaltung und Correctur 
stattfindet, was hei uns bisher nicht der Fall ist; aber selbst 
im besten Falle ist der Werth für den Schiffer oft sehr 
fraglich, weil, wie oben gezeigt, eine Aenderung des Pegel¬ 
standes nicht auch eine Aenderung der Fahrtiefe im gleichen 
Sinne bedeutet. Aus diesem Grunde werden hier nur mit 
aller Reserve die nachstehenden Relationen angeführt. 
Zwischen Pas sau (Durchschnitt vom Inn- und Donau¬ 
pegel) und Linz kann man annehmen, dass von einer Zugabe 
in Passau 80 — 90% Linz in 8 —12 Stunden erreichen*). 
Bei ungewöhnlich starken seitlichen Zuflüssen, z. B. nach 
rascher Schneeschmelze, kann der Linzer Pegel bis 15 Centi- 
meter höher zeigen, als nach der oben angegebenen Relation 
zu erwarten wTäre. 
Bezüglich des Linzer Pegels ist aber zu bemerken, dass 
dort in den letzten 7 — 8 Jahren für Niederwasser eine 
Aenderung der Tiefe um beiläufig 0*5 Meter eingetreten ist, 
so dass der dortige Pegel bei gleicher cubischer Durchfluss¬ 
menge wie früher einen um 0’5 Meter niedrigeren Stand 
zeigt. 
Für den Struden (Strudel) bei-Grein ist der Pegelstand 
von Linz nur massgebend bei normalem oder kleinerem 
Wasserstand der Nebenflüsse Traun und Enns; wenn aber 
diese an schwellen, kann nur nach dem Pegel von Mauthausen 
(also unterhalb der Einmündungen der genannten Nebenflüsse) 
geurtheilt werden. 
Aber auch der Mauthausener Pegel ist veränderlich und 
zeigt beispielsweise seit dem letzten Hochwasser im September 
1890 bei gleicher Durchflussmenge um etwa 25—30 Centi- 
meter niedriger als vorher, weil das Wasser eine Sandbank 
aus dem dortigen Bette x weggeführt hat. 
*) Der Zeitverlauf, selbstverständlich von der Geschwindigkeit 
abhängig, ist wieder verschieden vom Charakter der Giess oder des 
Fallens; bei starker Giess schneller als bei schwacher; am langsamsten 
pflanzt sich langsames Fallen fort.
	        
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