Volltext: Ober-Oesterreich in seinen Natur-Verhältnissen

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Waden - Beschaffenheit (Keognoste). 
Schon die Terraingestaltung läßt auf die verschiedene Be- 
schassenheit des Bodens schließen, doch bilden die vorkommenden 
drei charakteristischen Gebiete im Lande kein Abgeschlossenes, 
sondern sind eben nur Fortsetzungen weiter ausgedehnter For¬ 
mationen. 
Von den ältesten zn den jüngeren übergehend, erscheint als 
primäre Bildung das kristallinische Massengestein vorwiegend 
des Granits, welches schon von Regensburg her die Ufer der Donau 
diesseits bis Liuz begleitet, wo dasselbe mit dem Kürnberg, Buch¬ 
berg lind dem bereits im Weichbilde der Stadt gelegenen Schlo߬ 
berge ausläuft, während selbes mächtig das jenseits des Füisses 
gelegene Gebiet der Berge, zum Südabhange des böhmischen 
Centralstockes gehörend, zusammensetzt. Der Granit ist in seinen 
Mischungsverhältnissen von Feldspath, Quarz und Glimmer, wie 
auch in seinen Koru sehr verschieden, und geht mitunter in Gneis 
und Glimmerschiefer über. 
Die sekundären Bildungen sind im südlich gelegenen 
Alpengebiete vertreten und zwar in den Formationen der Trias, 
wozu die rothen und grünen Schiefer nebst den dunklen Kalken, 
Gyps, hydraulischer Kalk, mächtiges Salzlager, dann zum 
Theile auch Dolomite und Rauchwacke gehören, wie solche vor¬ 
züglich in der Gegend von Windischgarsten, Stoder, Hallstatt, 
Ischl, am Albensee auftreten. 
Die rauheren klimatischen Verhältnisse der nördlichen Gegenden des 
Landes, wie mich ihr nachtheiliger Einfluß aus die Kultur des Bodens finden 
selbst in der Volksdichtung ihren Ausdruck in den aus diesen Gegenden be¬ 
kannten Strophen: 
Bemischä Wind, i bitt' bi sehen, 
Laß' rnci’ mein Waiz cif da Leith'n steh'n, 
Hab' itiii’ man Waiz rif d' Leith'n g'sät, 
Hat man da bemisch' Wind vowäht. 
Bon den außerordentlichen Erscheinungen spielt der Komet und der 
daran sich knüpfende Aberglaube mit den Prophezeiungen von Krieg, Theuerung 
Pest und Weltuntergang immer noch beim Volke eine wichtige Rolle.
	        
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