Volltext: Die Auswertung der inneren Linie im Dreifrontenkrieg Mai - Juli 1915 (Ergänzungsheft 6 1933)

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Ratzenhofer 
tal zurollen, so daß in Summe 43 Aufmarschzüge über den 
Berg in Aussicht genommen wurden. Die restlichen 5 (48) ver¬ 
blieben für Personen- und Sanitätszüge, dann Bahnregiegüter. Je weitere 
4 Züge konnten von der Heimat noch bis Innsbruck, bzw. bis Bruneck 
gebracht werden, so daß die Vorbereitungen eine Dauerleistung von 
täglich 51/100-achsigen Aufmarschzügen nach Tirol vorsahen. 
Die Entnahme der Heereskörper zur Bildung der Angriffskraft in 
Südtirol hatte nach den Entschlüssen des Armeeoberkommandos teils 
von der russischen, teils von der Balkanfront und auch von anderen 
Teilen der Südwestfront zu erfolgen. Ein reiches Maß an Artillerie, 
gewaltige Mengen an Schießbedarf und Kriegsgerät aller Art mußten 
von den Erzeugungs- und Lagerstätten des Hinterlandes herangeführt 
werden. Transporttechnisch hatten daher die Absendungen aus den 
weiten Räumen der nordöstlichen Feldtransportleitungen (Krakau 1, 
Lemberg 5, Stanislau 6), dem Bereich der Heeresbahn Nord (Feid¬ 
tr ansportleitungen Radom, Lublin, Kowel), der südlichen Feldtrans¬ 
portleitungen (Szabadka 4, Sarajevo 10), der Heeresbahn Süd (Belgrad), 
auch der deutschen ^Militäreisenbahndirektion 7 in Nisch, aus südwest¬ 
lichen Bereichen (Villach 8 und Laibach 9), endlich zu einem sehr 
großen Teil aus dem Bereiche der Zentraltransportleitung zu erfolgen. 
Ein selbsttätiges Vorgehen der absendenden Behörden hätte in den Ver¬ 
kehrszentren der Heimat zu einem Chaos geführt und die Betriebslage 
im Entladebereich umgestürzt. Der Feldeisenbahnchef mußte daher die 
große Leitung fest in der Hand behalten, konnte die weit verteilten 
Unterstellen doch nur durch allgemeine Weisungen lenken, durfte nicht 
ihre Selbsttätigkeit hemmen, und mußte der ausladenden Feldtransport¬ 
leitung die Befugnis einräumen, das Maß der in den Übergangsstationen 
(Salzburg, Bischofshofen, Schwarzach-St. Veit und Franzensfeste) zu 
übernehmenden Massen nach der eigenen Lage zu beeinflussen. 
5. Die Durchführung des Aufmarsches 
Mitte Februar setzte der Kriegsmaterialtransport ein, 
der ab 25. Februar vom Eintreffen der Artillerie- und Muni¬ 
tion s transporte begleitet wurde. Gleichzeitig wurden Heereskör¬ 
per in Bewegung gesetzt, und zwar: 
Die 62. ID. und 21. LstGbBrig. von der Balkanfront an den Isonzo 
zur Freimachung gebirgsgewohnter Heereskörper. 
Die 3. ID. aus Wolhynien nach Tirol.
	        
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