Volltext: Jahresbericht der K. K. Allgemeinen Staats-Handwerkerschule in Linz 1890/91 (1890/91)

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bei Herrn Baumeister Michael Lettmdyr Polagnoli Josef, Ransmayr Josef und 
Wally Johann; 
bei dem Kunst- und Möbeltischler Herrn Michael Müller Aumayer Rudolf, und 
bei dem Kunst- und Möbeltischler Herrn Jos. Grossmann in Burgstein Kling Friedrich 
ab 1. August 1891 nach bestandener Probezeit mit 2 Lehrjahren eintreten 
dürfen. 
Allen den genannten Unternehmungen oder Herren gebürt der verbind 
lichste Dank, da dieselben der Direction mit vollem Vertrauen entgegenkamen 
und uns über die allerersten Schwierigkeiten hinweghalfen. Wir sind auch ver 
sichert, dass man diesen Jungen mit Wohlwollen entgegenkommen werde, und 
wollen nur noch zur allgemeinen Kenntnis bringen,, dass die Schule eine längere 
Reihe von Jahren* ihre Absolventen in der Praxis verfolgen und, solange die 
selben sich als würdig erweisen, mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln 
unterstützen wird, um ihnen eine tüchtige, praktische Ausbildung und eine 
bessere Zukunft zu ermöglichen. 
Die gewerbliche Fortbildungsschule betreffend hat die Direction nichts 
unterlassen, um dem mit Z. 7305 ddo. 14. Mai 1890 ergangenen hohen Auf 
träge, den Schulbesuch regelmässiger zu machen, gerecht zu werden und um 
die gute Disciplin aufrecht zu erhalten. Die diesbezüglichen Bemühungen hatten 
auch einen günstigen Erfolg; denn es waren in diesem Jahre durchschnittlich 
86*2 Percent der Schüler gegen 77 Percent im Vorjahre täglich anwesend, 
demgemäss wurden heuer nur 13*8 Percent gegen 23 Percent der Schulstunden 
versäumt. Von diesen 13 # 8 Percent versäumter Lehrstunden erscheinen nur 
mehr 39 Percent, also circa der 2 / 5 -Theil, nicht entschuldigt, während im Schul- 
jahre> 1889/90 66 2 / 3 Percent oder der 2 / 3 -Theil derselben beanständet werden 
musste; demgemäss stieg auch der Lehrerfolg, indem im vorigen Jahre 31 Per 
cent der mit Schluss des Jahres anwesenden Frequentanten mit nicht genügendem 
Erfolge absolvierten, während heuer diese Percentzahl auf 23 fiel. 
Charakteristisch ist, dass *sich heuer nur 210 Schüler und Hospitanten 
gegen 344 im Schuljahre 1889/90 einschreiben liessen. Am Ende des Schul 
jahres verblieben 161 gegen 221 im Vorjahre. 
Die Ursache hiefür ist in dem Umstande zu suchen, dass dem hohen 
Ministerial-Erlasse, Z. 23.996, ddo. 1. December 1889 die strengste Folge gegeben 
wurde und dass jene Lehrlinge, welche sich nicht verpflichten konnten, alle 
vorgeschriebenen Lehrstunden einer Classe regelmässig zu besuchen, bei der 
Aufnahme abgewiesen wurden. Das Gleiche geschah von allen solchen Lehr 
jungen, von welchen wir genau Avussten, dass. ihr Einfluss auf die Disciplin 
der Anstalt ein schädlicher werden würde. Nichtsdestoweniger muss mit Bedauern 
constatiert werden, dass, wenn alle Hospitanten und alle Lehrjungen, welche 
Fabriksbetrieben angehören, abgerechnet werden, nur circa 90 eingeschriebene 
Lehrjungen verbleiben, welche bei hiesigen Kleinmeistern in der Lehre stehen. 
Es resultiert aus dieser Betrachtung, dass nur an 7°/ 0 der Linzer und Urfahr er 
Kleinmeister ihre Schutzbefohlenen zur Schule senden,
	        
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