Volltext: An der Spitze meiner Kompagnie

Französische Soldatenbriefe 
einen Teil meiner Kompagnie habe ich hier 
in Cambrai in der Jnfanteriekaserne Faid- 
herbe untergebracht. Acht Tage, bevor wir diese 
Etappe besetzten, fand von hier der Ansmarsch 
des 162. französischen Infanterieregiments statt, 
das bestimmt war, nach Belgien zu eilen, um die 
bei den Kämpfen um Mons schon stark gelichteten 
Reihen belgischer und englischer Schützen aufzu¬ 
füllen. Als ich die Kaserne übernahm, befand sie 
sich in einem beispiellosen Zustand. Die Verwahr¬ 
losung der Stuben und Gänge, der Ställe, be¬ 
sonders der Latrinen war ekelerregend. Da ich 
meinen Mannschaften, die den anstrengenden 
Feldwachdienst draußen weit vor der Stadt aus¬ 
zuüben haben, die wachefreien Stunden nicht ver¬ 
kürzen wollte, forderte ich beim Maire dreißig 
Zivilarbeiter zur Säuberung der gesamten Bau¬ 
lichkeiten. Es war ein Vergnügen für unsere Leute, 
den verwunderten Herren Franzosen preußische 
Sauberkeitsbegriffe beizubringen. Die Kaserne 
Faidherbe könnte heute in Berlin stehen. 
Die Lottrigkeit, die nun einmal im franzö¬ 
sischen Volkscharakter liegt, ergab sich auch aus 
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