Volltext: An der Spitze meiner Kompagnie

Mensch?" fragt ein bärtiger Wehrmann den an; 
dern von Fenster zu Fenster. — „Na, ick wer" 
nich!" — „Wat haste dir jewünscht?" — „Dresche 
sollen se kriegen!" — „Akkurat mein Fall!"... 
Dann Stille. Der Zug hält auf freiem Feld. Aus 
dem Fenster des Coupäs, in dem mein Unter¬ 
offizier Sandkuhl, der Kabarettsänger, fitzt, läßt 
sich ein weicher Bariton vernehmen: „O du mein 
holder Abendstern!" — Im Rattern und Schüt¬ 
teln des Zuges versinkt der Rest. „Ein famoses 
Material!" meint Leutnant Holberg, der meinen 
dritten Zug führt. Er muß es wissen, denn er ist 
im Nebenamt der Leiter des Bruno Kittelschen 
Chors. 
Mitten in der Nacht gibt es eine unerwartete 
Verpflegungsstation. Beim Bahnhof Paderborn 
sind ausgedehnte Baracken aufgebaut. Die Mann¬ 
schaften bekommen warme Getränke, Butterbrote. 
Aber ihr Interesse ist jetzt noch stärker anderen Er¬ 
eignissen zugewandt. — Da drüben zieht es end¬ 
los, endlos, in dunklen Reihen zwischen blitzenden 
Bajonetten dem Sennelager zu: Kriegsgefangene 
sind"s. — Wie die Augen unserer Wehrleute auf- 
leuchten! 
„Wenn mer bloß erscht dort wären!" sagt mein 
Entfernungsschätzer Schultze I I mit tz, der Feuer¬ 
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