Volltext: An der Spitze meiner Kompagnie

Himmel ab. Da und dort flattert noch aus einem 
hohlen Fensierrahmen ein Stück geretteter Gar¬ 
dine. Die Eisengerüste großer Maschinensäle und 
Fabrikanlagen wirken wie grausige Käfige der 
Kriegsfurie. Aus dem Kellergeschoß eines Arme- 
leuthauses an der Porte des postes dringt ein 
Lichtschein. Wir hören Kinderplärren. Mehrere 
Familien des zertrümmerten Hauses haben sich 
in dem engen Raum zusammengetan. Es riecht 
nach blakender Lampe, Kinderwindeln und Knob¬ 
lauch. Weiter. Neben der verlassenen Bahnstrecke 
von St.-Sauveur liegt die Ruine eines Zoll- 
gebäudes. Ein paar Dirnen hocken da beisammen, 
mager, geschminkt, schwarzäugig, und betteln uns 
an. Man ahnt die in den Wallgräben lauernden 
Apachen. Unheimliche Gegend. Auf dem haus¬ 
hohen Festungswall, überlebensgroß sich abzeich¬ 
nend gegen den vom Artilleriefeuer da vorn 
immer wieder aufflammenden Himmel, schleicht 
ein schwarzer Kater, der einen Buckel macht. Kaum 
acht Kilometer von den Toren von Lille entfernt 
befindet sich eine unserer Artilleriestellungen. Es 
donnert, donnert, donnert. Und im Vorgelände 
ertönt da und dort ein Schuß. Eine Patrouille... 
Dann hören wir wieder ein Weilchen den eigenen 
Marschtritt... Dieser Teil von Lille ist zur Nacht 
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