Volltext: Die geheime Vorgeschichte des Weltkrieges

Die innere Entwicklungsgeschichte des Dreiverbandes. 69 
demselben Ziele zu vereinigen, einem Ziele des Frie¬ 
dens, aber auch der Würde. Möglicherweise nahm diese 
Erklärung der englische Arbeiterparteiler F. W. Iowett 
am 3. März zum Anlaß, um an Grey die neugierige 
Frage zu richten, ob während seiner Amtsführung den 
Franzosen versprochen worden sei, daß in gewissen 
Fällen britische Truppen zu ihrer Unterstützung ent¬ 
sendet werden würden. Natürlich antwortete das 
Auswärtige Amt mit Nein. Es konnte das mit gutem 
Gewissen tun; denn die Verneinung bezog sich selbst¬ 
verständlich nur auf die unmittelbare Aktualität einer 
materiellen Verbindlichkeit — und eine solche war in 
der Tat damals noch nicht verwirklicht. Vielmehr 
bildete dies einen Gegenstand des Meinungsaustausches 
zwischen den beiden Mächten, solange die Neuorgani- 
sierung des britischen Landheeres, die Vorbedingung 
einer brauchbaren Expedition nach dem Festlande, noch 
nicht durchgeführt war (im Grund ist sie es, trotz Roberts, 
heute noch nicht). Damals schwebten nur Erwägungen 
über die Art des militärischen Zusammenwirkens; jeden- 
' falls hatten 1910 die Besprechungen, die über die diplo- 
matische Vorstufe hinaus bereits einen technischen und 
praktischen Charakter angenommen hatten, kein ab- 
schließendes Ergebnis gehabt. Nur über die Flotten 
war man sich längst klar: die britischen Geschwader 
waren ja namentlich aus dem Mittelmeere, dessen Ver- 
teidigung im großen ganzen den Franzosen überlassen 
wurde, nach dem Kanal und der Nordsee gezogen 
worden, wo neue britische Flottenstützpunkte ge- 
schaffen wurden (so Nosyth am Firth of Förth seit 1908; 
vgl. oben, S. 16). Demnach hatten die beiden Re- 
gierungen die gleichzeitige und solidarische Mobil- 
machung der französischen und der britischen Marine- 
streitkräfte längst formell vorausbestimmt. Freilich,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.