Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Dies Staatsgebilde, einzig in der Welt, 
Deich an Geschichte, reich an Duhm und Ehren, 
Dies schöne, liebenswerte Österreich, 
Gepriesen von der Harfe unsrer Dichter, 
Besungen von der Gone großen Meistern: 
Du hast begeistert, unermüdlich uns 
Zxxv Liebe dieser Heimat ausgerufen, 
Oie uns entschwunden war; hast uns gezeigt, 
Mas wir an unserm Vaterland besitzen, 
Daß wir auch Arsach' haben, es zu lieben. — 
Mas noch als traur'gev Überrest des Weltkriegs 
Das Antlitz unsres Vaterlands entstellte: 
Du hast's getilgt und gäbest Östreichs Bilde 
Die alten, seinen, wohlvertrauten Lüge. 
Dir danken wir, daß wir bewahren durften 
Der Väter Art: das Gsterreichevtum; 
Dies liebe, wahre Gfterreichertum, 
Das auch dev Kühle Fremde liebt und schätzt, 
Das alle Melt in seinen Bannkreis zieht. 
Oer schwere, harte Dampf, dir aufgezwungen, 
Hat nicht vermocht, dich selber hart zu machen. 
Du bliebst, wie du gewesen, lieb und gütig,- 
And bieder, warm und fühlend blieb dein Herz. 
Schon viele dämpften um der Heimat Freiheit, 
Erstrebten Großes, schufen große Merke — 
And starben ruhmvoll, hochgeehrt, bewundert, 
Verewigt im Gedächtnis ihres Volkes. 
Du aber bist verewigt in den Herzen. 
Oie heißen Gränen, die um dich geflossen, 
Sie weinte echte, warme, treue Liebe. 
Das macht dich groß: denn d a s ist wahre Große, 
Menn Mut und Tatkraft sich mit Liebe eint. 
Der Lohn für alt dies war des Mörders Duget; 
Die Dache derer, die dein Gft'reich hassen 
And neidvoll blicken auf dein Vaterland, 
Das sie nicht fühlen, nicht verstehen können. 
Groß stehst du da vor uns als hehres Vorbild 
Oer Pflichterfüllung bis zum letzten Hauch. 
Dicht Dast noch Duh', Erholung nicht und Schonung 
Hast du gekannt) denn alles: deine Draft, 
Dein Geist, dein Leben, jeder Augenblick 
Gehörte einzig deinem Vaterlande. 
Menn alles ruhte, hast du noch gewacht 
Zn Sorgen um das schwerbedrängte Deich, 
Dem du ein Führer und ein Vater warst, 
Das du zu inn'rer Größe führen wolltest.