Volltext: Heimat

Unaussprechlich. 
Wann Tränen auf einmal dein Auge füllen — 
Du weisst nicht wie? 
Du möchtest dein ganzes Herz enthüllen — 
Und weisst nicht wie ? 
Du möchtest so Grosses und Tiefes sagen — 
Und weisst nicht wie ? 
So Schönes, als wie zu allen Tagen 
Der Menschheit Poesie 
Gesagt und gesungen 
In allen Zungen, 
Als wie aus dem Vollen 
Der Seele gequollen: 
Dann halte fest die selt’ne Stunde, 
Ob auch kein einzig Wort entspriesst, 
Dem tiefgeheimnisvollen Grunde, 
Der dem Entzückten sich erschliesst! 
Versuche nicht, daraus geschwind 
Ein tönendes Gedicht zu fügen: 
Die herrlichsten Gedanken sind, 
Die jenseits aller Sprache Hegen! 
Maienwunder. 
Fahr’ wohl, du linder, lichter Maientag! 
Ich danke dir ein Wunder, nie gewesen: 
Vor lauter Amselruf und Finkenschlag 
Vergass ich, meine Zeitung heut zu lesen. 
Ich glaube, irgendwo ist wieder Krieg — 
Es ist kein Pulverdampf zu mir gedrungen, 
Und melden kann ich nur vom Blütensieg, 
Den Millionen Knospen heut errungen. 
Ich habe für den Krieg gar kein Gemüt, 
Und frage nichts nach Kapern und Piraten; 
Doch wie die Birne, wie der Apfel blüht, 
Das freut mich mehr, denn alle Heldentaten.
	        
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