Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

V. Die Grund Herrschaften über Urfahr seit dem 
Ausgange des Mttetatters. 
^I)achdem das Dorf Urfahr erst im Jahre 1586 den ersten Edelsitz 
(Uuerberg) erhielt, fehlte dem Drte früher ein herrfchaftliches Len- 
trum, das die Bewohner zwar leicht /verschmerzt haben werden, was 
aber den Dachteil hatte, daß der Drtsbesth auf verfchiedene Herrschaften 
zersplittert wurde und dah daher die Verwaltung und Vertretung des 
Drtes deine fo interefsterte war wie unter einem einheitlichen Domi¬ 
nium. Infolge des meist nur materiellen Interesses fanden häufig Däufe 
und „Verwechslungen" statt, fodah sich die Lahl der Drtsherrfchaften 
von drei im 15. Jahrhundert auf sechs im 16. Jahrhunderte vermehrte. Erst 
im 17. und 18. Jahrhundert brachten die Starhemberger durch wiederholte 
Ludäufe den gröhten Teil des Drtes unter ihre Herrschaft. 
Ausführlicher feien besprochen die „Urfahr-Umter" der beiden 
Stammherrfchaften Stegregg und Wildberg ; bei den jüngeren und meist 
rasch wechselnden Herrschaften genüge ein kurzer Hinweis. 
Oie Stegregger Urbare. 
Werdwürdigerweife werden im ältesten von den vorhandenen Stegr- 
egger Urbaren, im .Lehenbuch des Jansen (Hans) von Dapellen aus dem Be¬ 
ginn des 14. Jahrhunderts, (etwa 1310)1 keinerlei Lehen von Urfahr ge¬ 
nannt. Dach diesem Lehensverzeichnisse hatte Ulrich dev Wagr von 
Wunichen (Dleinmünchen)^ das Schad lrnz um 6 Schilling 14 Pfennige 
in Bestand. Dieses Schadlinz, heute Deu-Scharlinz, wird aber mit 
„waegvein" (Wagram) und „zagelaw" (Lizlau) ausdrücklich unter den 
rechtsufrigen Lehen genannt und erst später werden die Lehen „herhalb 
der Tonaw" aufgezählt, darunter aus der nächsten Umgebung Urfahrs 
fraglich nur die „mül am Steg" (die ehemalige Papiermühle in Steg?) 
und 3 Lehen am „grintpevig" (Gründberg?). 
Vielleicht ist dieses Lehensverzeichnis unvollständig oder ungenau, 
denn auch das im Jahre 1294 von Hadmar von Wildbevg erkaufte wich¬ 
tige Dorf Dahbach^ ist nicht erwähnt, obwohl es im 14. Iahrkundert 
vielfach als Stegregger Lehen beurkundet ist''. Wahrscheinlich kam Ur¬ 
fahr aber erst im 15. Jahrhundert .unter die Herrschaft Stegregg. Dach- 
dem jedoch schon im 13. Jahrhundert der größte Teil des ländlichen 
Besitzes den Grundherrfchaften unterworfen wurde, fo find auch für 
Urfahr solche Drundobrigkeiten anzunehmen. Leider find ste in der 
ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts für das Drtsgebiet selbst nicht sicher 
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