Volltext: Luther und das Landl

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hier in Gallneukirchen entstand auch das erste Diakonissen-Mutterhaus in 
Österreich, dessen Schwestern bald überall reichlich Arbeit fanden. 
Das goldene Jubiläum dieses Vereines ist seit Jahren vorüber. Das 
edle Gründerpaar deckt längst der Rasen, über ihren Gräbern aber grüßt 
gleicherweise ein sinniges Wort: „Halleluja!" 
Wie vor Zeiten blickt von malerischer Höhe die alte Burg Riedegg 
auf das Gusental herab, das Bild von Gallneukirchen selbst aber hat 
durch die Erbauung vieler Anftaltsgebäude eine bedeutende Veränderung 
erfahren. Mitten im Markt zwischen der neuerbauten evangelischen Kirche 
(1905) und dem stattlichen Pfarrhause liegt in vornehmer Schlichtheit 
„Bethanien", das 1909 eingeweihte Mutterhaus, um das sich wie Küchlein 
um die Henne etwa ein Dutzend Anstaltsgebäude, durch Wiesen und 
Evangelische Waisen- und Rettungsanstalt Weikersdorf bei Gallneukirchen 
Gärten getrennt, gruppieren: Zoar (1884), Martinsstift (1886), Mühle 
(1890), Gottesgarten (1914), Friedenshort (1917) und Elise Lehner-Haus 
(1921) beherbergen Pfleglinge von den „Marienkäferchen" bis zu den 
Simeons- und Hanna-Gestalten. Das Rektorat (1887), Elim (1914) und 
Waldfrieden dienen Wohnungszwecken, wohl auch Sommergästen. Än der 
„Waldheimat" ist eine Großwäscherei, im „Friedenshort" eine Tischlerei 
untergebracht, während mit dem Martinsstift der landwirtschaftliche Be 
trieb verbunden ist. Eine Turbinenanlage im Friedenshort liefert Kraft 
und Licht für einen Teil der Häuser. 
Etwa zwei Stunden von Gallneukirchen entfernt liegt in luftiger Höhe 
die von Vater Bollinger gegründete Waisen- und Rettungsanstalt 
Weikersdorf, ein stattlicher Frontbau mit dem eine geräumige Kapelle 
enthaltenden turmgeschmückten Mittelbau, umgeben von einer zweiklassigen 
Schule und den Ökonomiegebäuden, alles inmitten eines Eigenbesitzes von 
etwa 150 Joch Grund. Bis zu 120 Kindern können hier Unterkunft
	        
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