Volltext: Luther und das Landl

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vergeblich nach Gustav Adolf ausgeblickt hatten. Nun war ihr Sehnen 
wunderbar erfüllt, Gustav 'Adolf kam, freilich nicht in Wehr und Waffen, 
sondern im Geiste helfender Bruderliebe. Seit der Zeit haben wir evange 
lischen Österreicher mit dem Gustav Adolf-Verein einen Bund geschlossen, 
stehen unsere Gemeinden unter dem Banner des Gustav Adolf-Vereins. 
Not und Bedrückung der evangelischen Gemeinden standen an der 
Wiege des Gustav Adolf-Vereins und warben ihm teilnehmende Freunde 
und Gönner, die ihm die Mittel reichten, helfend eingreifen zu können. 
Niemals hätten unsere Gemeinden ohne die Hilfe des Gustav Adolf- 
Vereins das armselige Bettlerkleid der Toleranzzeit ablegen und würdige 
Kirchen und Schu 
len erbauen kön 
nen. 
Schonnach1840 
flössen reiche Ga 
ben nach Attersee, 
Hallstatt, Go sau, 
Linz und Wels, 
und als nach 1848 
die Fesseln fielen, 
Kirchbauten ge 
stattet waren,wur 
den die Gaben 
bächlein zu Strö 
men,dienach allen 
Richtungen Leben 
und notwendige 
Unterstützung 
brachten. Keine Gemeinde konnte der Hilfe ganz entraten, doch nahm 
Scharten sie am wenigsten, Wels am kräftigsten schon dadurch in Anspruch, 
daß ihm mehrmals die große Hauptliebesgabe zufiel. 
Sechs Gemeinden fügten ihren Gotteshäusern einen Glockenturm 
hinzu: Attersee und Linz 1854, Goisern 1857, Ruzenmoos 1864, Reu 
kematen 1881 und Scharten 1900. Wels konnte als die erste Gemeinde 
in Österreich seine schöne neuerbaute Kirche am 29. Juni 1852 einweihen. 
Dann folgten Wallern (1852), Thening (1859), Hallstatt (1863), Braunau 
(1866), Gosau (1869), Vöcklabruck (1875), Gmunden (1876), Bad Ischl 
(1881), Steyr (1898), Gallneukirchen (1906) und Traun (1913). 
Von den alten Toleranzschulen ist keine einzige mehr in Benutzung. 
Alle elf Schulgemeinden haben durch Umbauten oder völlige Neubauten 
mit größten Opfern trotz drückender Doppelbelastung für Schulzwecke zum 
Teil sehr schöne Schulgebäude aufgeführt, darunter 1930 Wels sogar eine 
allen neuzeitlichen Anforderungen entsprechende evangelische Hauptschule. 
Derzeit gibt es in elf Gemeinden dreizehn evangelische Volksschulen 
mit dreißig Klassen und ebensovielen Lehrern. 
Mögen einige Gemeinden auch vom „Evangelischen Bund", vom
	        
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