Volltext: Schloß, Stift, Markt & Bad Matighofen in Oberösterreich und dessen Umgebungen

Walhen genannt wurden, zurückgeblieben, und von diesen rühren die Ortsbe¬ 
nennungen: Walhen oder Walchen, Straßwalhen, Seewalhen, Trann- 
walhen, Oed walhen, Walester, Romester, Schalach oder Scalah, 
u. s. w. her. 
Um das Jahr 508 drangen die Bajuvarier, Bojoarier, Bayeru, 
ein echt deutscher, origineler Volksstamm, geführt von ihren Stammfürsten, den 
Agilnlfingern, von Nordosten her gegen die Donau, die Isar' und den Inn vor, 
um sich in dein ehemaligen Vindelieien und Noricum neue bleibende Wohnsitze 
zn suchen. Aber es galt einen zwanzigjährigen Kamps um die Herrschaft des 
Landes mit den eingesessenen Romanen und den mit ihnen verbündeten Ostgotheu, 
bis diese nach mehreren Schlachten und Gefechten auf Wahlstatteu, deren Namen: 
„Streitfeld, Streitwiese, Mordfeld, Beinfeld, Streitberg" sich bis jetzt in der 
Erinnerung des Volkes erhalten haben, dem gewaltigen Andrange der Bajuvarier 
erlagen. 
Es begann nun für die Gegenden ant Inn und an der Matig hinaus 
eine neue Zeit mit besonderer Ausprägung im staatlichen, kirchlichen und volks¬ 
wirtschaftlichen Leben; es ist dieses die Zeit des in vielfacher Hinsicht eigen¬ 
thümlichen Mittelalters! 
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MaLighofen als Herzogliche und köirigliche^falz. •_/ 
]3ie Bajuvarier uauntetl die eroberten, vom Lech-Flusse bis zur Ens hin 
gelegenen Landstriche Bctjubaria, Baju Varia, Wawaria, Bavaria, 
Bayern; sie waren eilt tapferes, aber noch wenig kultivirtes und dem Heideu- 
thume anhangendes Volk, und huldigten mittels ihrer Stammherzoge — der 
AgtMftttger — dem fränkischen Köuigthume. — Die fränkischen Könige hatten 
den Agilulfingern bedeutende Gebiete längs der Donau und Salzach, ant Gebirge 
und auch ant Weithart hin zugewiesen; das ganze Flußgebiet der Matich und 
der Marchluppa — bei Altheim — gehörte demnach zum souverainen Haus¬ 
gebiete der Agilulfiuger. 
Seit dem I. 496 bekannten sich die fränkischen Könige und das Volk der 
Franken zum Christeuthume, und so konnten denn die Bayer-Herzoge mit ihren 
Optimaten inmitten der romanisch-christlichen Bevölkerung nicht mehr zurückbleiben; 
der Werth und die Nothwendigkeit der christlichen Kirche in Bayern wurde gefühlt. — 
Regintrude, die Gemalin des Herzogs Theodo II., eine fromme staatskluge 
Prinzessin aus dem fränkischen Königshause, wußte Rath und Hilfe; der hl. 
Rupertus wurde aus Worms an den herzoglichen Hof nach Regensburg berufen, 
und dieser trat auch des heil. Berufes voll vor dem Herzoge Theodo auf, der 
sich mit dem Adel und dem Volke unter das Joch des Kreuzes beugte. 0 a. 530.) 
Hierauf unternahm Rupert seilte Missionsreise bis an die Gränze Pannoniens
	        
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