Volltext: 'Leonstein'

Kerr Lehrer Anton Schosser. 
Rolleder, Heimatkunde von Steyr, II., 486 heißt es unter 
anderem: „Losenstein ist der Geburtsort des oberösterreichischen 
Dialektdichters Anton Schosser. Anton Schosser wurde am 
7. Juni 1801 als Sohn des Nagelschmiedmeisters Bernhard 
Schosser im Hause „im Holz ober der Kirche", Ortschaft 
Stiedelsbach Nr. 6, geboren. 
In seinen Kinderjahren war Schosser schwach und kränk¬ 
lich; in der Schule gab er Beweise von guten Talenten; 
Pfarrer Damböck, Firmpate des Schosser, brachte ihn ins 
Gymnasium nach Melk. Dortselbst studierte er vier Jahre, 
ging nach Klagenfurt, woher er nach zwei Monaten zurück¬ 
kehrte. Nun nahm sich Schossers der Pfarrer Fürlinger von 
Ternberg an und unterrichtete denselben im Rechnen und 
Zeichnen. Schosser wendete sich dem Schulfache zu und wirkte 
als Gehilfe in der Schule zu Leonstein und als selbständiger 
Lehrer in Kleinreifling, verließ aber plötzlich diesen Posten. 
Zu Hause in seiner Heimat weilend zeichnete er Alpenpflanzen 
und eine Pfarrkarte von Losenstein. Schosser trat als Geometer 
auf und war als solcher bekannt und beliebt. Schließlich trat 
er als ganz eigenartiger Dialektdichter Oberösterreichs hervor. 
Den ersten Band seiner Naturbilder hat er nach den 
Tälern benannt, denen sie ihr Entstehen verdanken: „Ennstal", 
Steyr- und Kremstal, Almtal, Trauntal re. 
Er war jedoch ein an die größten Entbehrungen gewöhnter 
Mann und verschwieg aus falscher Scham seinen besten 
Freunden das Elend, in das er geraten. Einmal nur sprach er 
zum Postmeister, als er vom Herzog Max aus Bayern für 
die Zueignung seiner Naturbilder eine goldene Medaille er¬ 
hielt: „Siehst du, Freund, so ist das Künstlerleben. Seit acht 
Tagen habe ich nichts Warmes in meinen Leib bekommen und 
jetzt erhalte ich eine goldene Medaille." Nun nahmen sich 
seine Freunde mehr um ihn an und fand auch mehr Gönner 
höheren Standes. Inzwischen war der Sommer des Jahres 
1849 angebrochen; Schosser schickte sich an, sein Heimattal zu 
verlassen und wieder Arbeit und Nahrung zu suchen. Aber 
nur zu gut fühlte er den Wurm, der schon an fernem Leben
	        
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