Volltext: Geschichte des aufgelassenen Cistercienser-Klosters Baumgartenberg im Lande ob der Enns

Rudeger und Berthold von Passau gethan haben, damit sie dieselben desto unge¬ 
störter besitzen können 4). 
1258, am IS. Februar, war eine Verhandlung zu Baumgartenberg zwischen 
den Brüdern von Mitterkirchen und dem Kloster Nieder-Altah in Baiern, wobei 
erstere vom Banne gelöset wurden, in den sie verfallen waren, weil sie von ihrem 
Hofe zu Herstorf (in der Pfarre Naarn) keinen Zins an dasselbe zahlen wollten, 
den sie nun aber sicher zu entrichten gelobten, als Zeugen erscheinen dabei : 
Heinrich, Prior von Baumgartenberg, Otto, Cellerarius u. s. w. 3). 
1264 ertheilte der Bischof Otto von Passau dem Kloster das Privilegium. 
Ein Talent Salz grösseren Gebindes ein Mal im Jahre bei Passau ohne Mauth¬ 
abgabe vorbei zu führen , welches für dasselbe nothwendig war 3) ; woher die 
Mönche dieses Salz bezogen, ist nicht besagt. 
1265 bezeugten der Abt Johann und der Convent, dass der Ritter Hartwick 
von Oedt Einkünfte im Betrage von sechs Schillingen von den Brüdern des deutschen 
Hauses (de domo tewtonica), die in Wien wohnen, gekauft habe, nämlich von 
einem Gute und einer Mühle im Orte genannt Mühlgrund. Diese sechs Schillinge 
Einkünfte überliess er dann dem Kloster Baumgartenberg ; davon sollte jährlich 
am Tage der Kreuzerhöhung den Brüdern eine Erquickung an Wein und Fischen 
verabfolgt werden 4). 
1266 am 28. August schenkte Heinrieh von Schauenberg mit Einwilligung 
seiner Kinder und mit Willen seines schon verstorbenen Bruders Bernhard zu sei¬ 
nem und seiner Vorfahren Seelenheile dem Kloster Baumgartenberg seine Güter 
inRigel 5), und vor der Au (ante augiam) mit allem eultivirten und nicht culti- 
virten Lande, mit Wiesen, Weiden und Fischwasser 6). 
1271 den 11. October stellten die Bürger von Krems auf Bitten der Mönche 
von Baumgartenberg eine mit dem Stadtsiegel versehene Urkunde aus, worin sie 
bezeugten, dass die Mönche ihrige Weinberge um Krems verkauft haben, unter 
der Bedingung, dass die Käufer jährlich eine bestimmte Quantität Wein davon 
ihnen übergeben sollen; der Wein müsse daher auch in der Presse des Klosters 
zu Krems unter Aufsicht des dortigen Hofmeisters ausgepresst werden, und 
nur mit seiner Erlaubniss dürfe dies anderswo geschehen. Im Gegentheile 
1) Original im Museo zu Linz. Dat. Laterani IV. Nonis Martii, anno Pon- 
tificatus nostri tertio. Er regierte von 1254 his 1261. 
» 2) Fontes rerum austriacarum, herausgegeben von der kais. Akademie der 
Wissenschaften, II. Abtheilung, erster Band, 1849. Urkunde 27, S. 154. Actum 
in Paumgartenherg 1258. Feria sexta post Inuocauit. Unter Cellerarius ist gewöhn¬ 
lich Derjenige zu verstehen, welcher über die Renten des Stiftes gesetzt war, 
oder Küche und Keller besorgte. 
3) Kurz, 1. c., Bd. III, S. 429, nur im Auszuge, ohne näheres Datum. 
4) Aus dem Copialbuche des Klosters. Acta sunt hec anno 1265. 
5) Iii gel ist jetzt eine Ortschaft in der Pfarre Zell bei Zellhof im unteren 
Mühlkreise; dort stand einst auch eine Feste, das Stammhaus der Habichler zum 
Iii gel, welches aber jetzt ein Bauernhof ist. 
6) Kurz, 1. c., Bd. III, S. 430, Nr. XVIII. Ex codice traditionum. Datum inVVil- 
hering anno 1266. V. Cal. Septembris.
	        
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