Volltext: Bilder aus dem oberösterreichischen Dorfleben III. Band [28] (III. Band / 1930)

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Und im voraus sei vermerkt: Diese Zwiespältigkeit in der 
inneren Politik entgegen dem Bündnisse mit dem Deutschen Reich 
(bei der Feiere des 80. Geburtstages Bismarcks im Linzer volks 
garten standen wir unter Polizeiaufsicht) mit dem ganzen Spionier 
system wirkte sich allgemach aus zur allgemeinern Unehrlichkeit, an 
der wir noch fortlaborieren. So standen die Dinge beiläufig um 
die Zeit der Herausgabe des ersten Bandes „Aus dä Hoamät" für 
den weltlichen Stelzhamer-Bund. Gegenüber den — vielfach be 
tonten — so ungünstigen Jeitverhältnissen für ein solches Unter 
nehmen — der günstige, durchschlagende Erfolg eine wahre Ueber- 
raschung. Sieghaft die Strebsamkeit, der auch Purschka zum großen 
verdrusse der politischen Widersacher zugehalten, mit dem Bande 
der tzeimatliebe die Getreuen hüben und drüben zu umschlingen. 
Das Sammelwerk „Aus da Hoamät" brachte seinerzeit — wie 
bei den übrigen Dichtern — so auch bei purschka nur eine kurze 
biographische Skizze; aber in Zeitschriften des In- und Auslandes 
sowie bei den unterschiedlichen Ansprachen ward sein Lob ge 
bührend verkündet, so zur obgedachten Jubelfeier von seinem Mit 
bruder und Berater bei der Herausgabe seiner Dichtungen — Norbert 
Hanrieder: 
„. . . hinter der getreuesten Schar 
steht freudig erregt 
das Volk, in das du so unentwegt 
der Dichtung belebenden Samen gelegt. 
Du Weiser, der selber im Kerzen das Band 
der Einheit für wirken und Schaffen fand!" 
Nun sind längst entrückt den Lrdenleiden diese trauten Ge 
fährten; abgetreten von der Schaubühne die Gewaltigen, — daher 
doch schon an der Zeit, ein eingehenderes Gedenken. Freilich jetzt 
wieder entgegenwirkend der längst vorausgesagte und dann wirk 
lich ausgebrochene weltbrand mit all seinen Nachwehen und Ver 
schiebungen. Doch wie sich auch gestalten im Leben mag die Zeit, 
es soll uns nie veralten die Herzensdankbarkeit. 
In diesem Zeichen steht die vorliegende — schon wiederholt 
nachgebesserte — Arbeit, die sine ira et Studio Einblicke bieten soll 
dem Heimatfreunde in die Lebens- und Zeitverhältnisse des Dichters 
in Beziehung auf fein literarisches Schaffen und auf den Stelzhamer- 
Bund, und zwar aus dem, was sich da im verlaufe der Jahr 
zehnte gesammelt hat im persönlichen und schriftlichen Verkehre 
sowie aus sonstigen (Quellen. 
Zerstreut aber in alle winde sind zumeist geblieben die kunter 
bunten Kundgebungen der Tagespresse in Lob und Tadel über die 
heimatliche Beflissenheit aus dieser Zeit und beziehungsweise über
	        
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