Volltext: Die Lebensgeschichte Franz Stelzhamers 2. Theil [30] (II. Theil / 1932)

Sing Gsängl, schlag Tänzl, „S i nöt so gschmerzt, sschmutzts 
dö i duitzädweis kann; Und dei Geld! stock ein sd' Kellnerin 
hä, da is äst da Franzl Awä mach mar nu oans, Franz! 
da räröstö Mann Du woaßt schon dös mein." - 
Und aft mach i ihr oans 
Und tua wispeln däzuä, 
Ä kloanwinzigs, ä kloans, — 
Is ihr denna graoß gnua. — (Da Musikant.) 
2. Abteilung: 
ranz Stelzhamer, der Mundartdichter, 
auf feinen triebigen Wanderungen. 
wie aufgezeigt wurde, ist er in der Mundart aufge 
wachsen, war für sie bestimmt, auch noch im „heim 
garten" ihr zugetan; dann aber schicksalhaft durch die 
Jugendliebe und seinen wechselvollen Studiengang ihr entfremdet, —- 
brachte ihn nach wirren Irrfahrten gedemütigt — in tief inner 
lichster Sammlung das Gedenken an fein „Müaderl" und gar ihr 
Hingang wieder zur Mundart zurück. — Aus seiner Zwiesprache mit 
dem „waldfräuerl" zweiten Gesang: 
Uebr ä weil, just ä so, 
had sö olls von eahm selm 
wiar ä himmelbloam*) lischt, 
vo män Augnän vowischt, 
Und higstöllt ganz nohät 
had sö 's Dirndl vo mir 
Und had gsoat: „Franz, oans 
will i iazt wissen vo dir! 
Sag's, log dö recht händ 
Af dein unschuldigs herz! 
willst mi aufrichti liabn, 
Ganz im Ernst, ohne Scherz? 
Ra i där gfalln? schau mi an! 
Recht in d' Äugn muaßt mä 
schaun!" 
„Summäschecklät bist freili 
In Gsicht und hübsch braun! 
Awä d Muadä had gsoat, 
Däß i äh not schen bi — 
Gwösen schan; awä d' Bladern, 
Dö Sickrä, hams hi!" 
„A Mensch, der's mit mir halt", 
Bads gsoat, „is nöt z'neidn, 
had allähand ausz'ftehn 
Und vieläloa z'leidn! 
I duld dä, wannst graoß wirst, 
Roan Schatzerl äf d' Läng, 
Und oft just, wannst recht dran 
bist, 
Steh i da und sag: — Heng! 
I leid dä koan'n Deanst, 
Is dein Herr werdäwöll, 
wann i ruaf, so muaßt dastehn, 
Und das äf dä Stöll! 
Awä mi, so langst liabn 
Tuast und schätzen und ehrn, 
Rannst nöt leichtli ä Ding 
Udästattä bogehrn. 
I bi nia weit vo dir, 
weil dä d' Äugn ofsten stehnt, 
Und i nimm di zu mir, 
wann schan 's wachsliachtl 
brennt." 
Himmelbloam = Regenbogen. — Siehe Band 29, Seite 164, als Einleitung.
	        
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