Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

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Oanrnal nu und aft is's gar, 
Alls schaut eh nur auf dö zwoa; 
Daß a denn not fürt findt, 
Grad um 's Glenga bleibt a hint. 
G:ad oan Taucha müarat's sein - 
Äh, iaht springt da Schimmel ein, 
Jatzt kan's graten odä nia — 
Halloh, is da Fuchs schau für. 
Herrgott, hat dös Roß an' Geist — 
Wann är'n nur nöt nu väreißt — 
Kimt da Boar schau nach er knapp, 
Is schan wieda drin in Trapp. 
Wia da lobt Teixel her 
Saust a nacher — nutzt nix mehr; 
Blasent ön Moarwirt schan ein, 
's erste Böst, ös ghert schan sein. 
Dä Mörtl äm Allerseelntag. 
Völli stad sän d' Leut ans dä Kirä auä — hat koans recht stehn 
bleibn wölln; grad neddä däß's zsamgwartt Ham dö sebign, dö zsamghern: 
Dä Bauer und d' Bäurin, d' Ähnl und d' Kinnä, dös oan und dös ander 
vo dä Freundschaft und d' Hausleut und Rachbän, dö zsamhaltn. Koans 
hat sö längä väweilt, und alls is dä Schaar nach, dö bein Schulhaus 
väbei nach'n Pfarrhof ahi is zun Kreuzwirt und aft um's Öck umi zurr 
Wagnerhaus und hintern Wagnerhaus aui in Freidhof. Hat nöt lang 
dauert, is dä ganz Freidhof voll Leut gwön, und schier bon än iadn 
Grab hänt ä paar gstandn odä kniat und Ham WachSkörzl brennt und 
bett für dös-arme Bästorbne. Jabel oans hat 's Woanä käm vähaltn kinä 
und glei wieder oans hat's gsteßn, däß mä gmoant hat, ös druckt eahm 
's Herz auä. Und denä, so schwär als ä ön Leutn gwöst is drein in 
Freidhof, nu um viel schwärer is ön altn Mörtl gwöst, der draustn für- 
gangä is für'n Freiohof, in Wald zua, muadäseelnälloane. Alle Augnblick 
tat ä sö umdräht und hat zruckgschaut auf'n Freidhof; zwögn wö derf ä 
nöt ä drein mit dö andern, wir ös sö gherät, sein Andacht värichtn. 
Wiar äs ä so stehn gsegn hat, än iads bei sein' Kreuz, und Liachtl brennä, 
dös oan und dös ander, das ä wohl kennt hat, is eahm 's Wasser in 
d' Äugn kemä — und völli schwär is eahm 's Gehn worn übä 's Sträßl 
auffi in Wald zua. 
Erst wiar ä in Wald drinät gwöst is und mx mehr gsegn hat von 
Freidhof, is eahm ä weng leichtä worn — und aft hat ä 's Gehn an- 
ghöbt, und gangä is's: oan Schriat wia der ander, nöt z'gäch, awer all 
weil halt weidä, allweil halt weidä, wia dä Bach, den ä nach is, awä 
gögn's Wasser auffi, nöt ahi. 
Draustä dä Haohwies, wo 's Holz schan liachtä.wird, hat ä 's erste 
mal grast — 's sei is awer är ä Plätzl zun Rastn. Ä brödlömä Stoan is 
eingsötzt in Bodn, just wiar ä Benk oder ä Tür ahi in Kellä; und daß 
sö oans antoahnä kan, stengän dranan zwoa säkrische Feichtn. Intä den 
Stoan rinnt dä Bach auä, ä wundäschens Wäfferl: und hat sö oans aus 
grast drobn auf dä Benk, steigt's aft ahi und holt sö sein Trunk aus'n 
Kellä — frisch is är allweil. 
Und ä so hat's dä Mörtl iatzt ä gmacht — ä weng grast, ä weng 
trunkä und aft in Gottsnam wiedä rreitä; auffi durch's Holz, scheu städ 
in da Riesn, aft müahsam übä d'Lähn aui, in d' Heh zu dar Alm. Du 
mein, da liegt schan dä Schnee auf dä Hüttn, und ä eiskaltä Wind wäht 
ahä von Biri; awer ön Mörtl kan nixi mehr aufhalln. Ja, völli schlaun
	        
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