Volltext: Matosch-Gedenkbuch [20]

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bei einzelnen wenigstens in ihren Anfängen, aber in der Folge teilweise 
erweitert und immer wieder mehr oder minder gefeilt; gewidmet „seinen 
lieben Landsleuten in treuer Zugehörigkeit". Hievon stellte sich dank des 
gespendeten Bilderschmuckes auch eine kleine Auswahl in das Gedenkbuch 
ein, während der kleine Nachlaß dem Wunsche der Witwe gemäß einer 
späteren Gesamtausgabe seiner Dichtungen und sonstigen Arbeiten vorbe 
halten bleibt, die eine recht rege Nachfrage uns recht bald zubringen möge. 
Und seltsam: Jener Freund, der nrit allen Segenswünschen b gleitet 
hatte zu unserer aller Hoffnungsfreudigkeit den ersten Schritt des Heimat 
dichters in die Oeffentlichkeit, gemacht im Jahre 1881, derselbe Freund läßt 
jetzt om Ende des Kreislaufes zu unserem Herz nsdank an unserer Seele 
vorüberziehen liebreichst „Anton Matosch und sein Werk". 
Gleich Purschka hat er selbst auch in seiner Bescheidenheit die Ehre 
nicht gesucht; ward sie ihm aber als Ausfluß der Gegenliebe dargebracht, 
dann strahlte seine Erscheinung in freudetrunkener kindlicher Dankbarkeit. 
So beim Realschul-Iubiläum in Linz; umrungen und umjubelt von der 
Studentenschaft, begrüßt von einem aus ihrer Mitte, Josef Mayrhofer, mit 
dem Vortrage seines „Frühlingsgsangls", jauchzt es heraus ans seiner 
Brust, die Arme ausgebreitet wie zum Segen: „Meine liaben, liaben Leut, 
abbußln kunnt i eng heut alle, alle, wias da seits, vor lauter Freud!" 
So der ehemalige supplierende Professor zu seinerzeitigen Schüler:: 
und ihrer Nachkommen inmitten der illustren Versammlung. 
Solcher Herzschlag für das Heimatland mit dem Lebenswunsche, ihm 
allein zu dienen, überhört im lärmenden Stritte des Tages. — 
Im blutig aufflammende i Abendrot des langen, langen, sonne- und 
wonnereichen Tages vom „Deutschen Mai Achtzehnhundertsiebzigundeins 
an den lachenden Ufern des Mains", den er so herrlich besungen, ist feine 
aufrechte, lichtvolle Erscheinung unseren Blicken entschwunden. Sein Genius 
aber leuchtet hinein für die zuwachsende Iungmannschaft der Heimat als 
strahlender Leitstern in die kommenden, noch umflorten Tage zum wirksamen 
Aufbaue einer glücklichere:: Periode gesegneteren Lebens. 
Gschehä tuat's, was da wünscht, 
Wannst vom Löbn nix mehr wo aßt. 
Stelzhamer: „Oen Vodan seini Wünsch". 
Dr. Hans Zötl.
	        
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