Volltext: Ausgewählte Dichtungen [14]

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Schuberts Totenfeier. — Die Wiege der Alten. 
So klagte auch an seiner frühen Bahre 
Der Künste Sitz, die hohe Kaiserstadt; 
Dem Liebling, hingerafft im Lenz der Jahre, 
Bestreute blumig sie den Todespfad; 
Auf daß sie späten Zeiten es bewahre, 
wie sie sein Lied ersaßt — empfunden hat; 
Sie trauert um den Sohn, den sie geboren; — 
Um Salieris Schüler, bald verloren! 
Lin Trost ist ihr und uns zurück geblieben: 
Wie Österreich, sein Heimatland, 
Zn seine goldnen Bücher ihn geschrieben, 
Zhm heilig aufbewahrt der Liebe Pfand, 
So muß der Töne weites Reich ihn lieben, 
Die Kunst schlingt ja ein allumfassend Band; 
wo sie aus Kerzen ihre Tempel baute, 
Ertönen Schuberts seelenvolle Laute. 
Drum, wie wir trauern, daß er früh geschieden, 
Um solchen Tod beneiden wir ihn doch! 
Er ging in voller Kraft zum Grabesfrieden, 
Sein Streben hemmte nicht des Alters Zoch; 
Uns blieb sein Edelstes, sein Geist hiernieden, 
Und Schuberts Name lebt und bleibt ja noch! 
Sein Leib zerfällt — doch Schubert stirbt nicht wieder, 
Denn über'm Grabe tönen seine Lieder! — 
3. Die Wiege der Alken. 
Ü829.) 
Ehr Leutchen im Ehestand, öfters entzweit, 
Vernehmt eine seltne Geschichte, 
Von der ich euch jetzt aus der alten Zeit 
Zur heilsamen Lehre berichte. 
Euch gilt sie zuvörderst in unserem Land, 
Zhr zänkischen Herren und Frauen! 
Das wunder begab sich — mein wort zum Pfand — 
Zn Oberösterreichs Gauen. 
* -i- 
*
	        
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