Volltext: Volksausgabe ausgewählter oberösterreichischer Dialectdichtungen [1 / 2. Aufl.]

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Karl puchner. 
IDtas halt altn Leutn geht, is ar a mitn Jährn 
Ä weng strollat*) und huastat und kagötzad 2 ) warn. 
Döstwögn mur a van Tisch, d' Bäurin kanns not vatragn, 
Und da Baua, da Simandl, traut eahm nix z'sagn. 
Das is's, was ön Ähnl sän Mßn valoadt 8 ) 
Und zwögn was a so oanbruadi dasitzt und roat.^) 
Er, der d' Rinna so gtiabt, der eahn allssand hat g'göbn, 
Der mur ön altn Tagn den Schimpf iatz dalöbn. — 
Da Herst ön da Stubnthür laut pumpan und schrein, 
Ä kloans Büabl zart 6 7 ) müahsam an'n ^olzprügl h'rein; 
Ä liabs, a liabs Rind, kam drei Jahr na man'n Sinn/) 
Das keit 8 ) glei nöbn san'n Ähnl an'n Ljolzprügl hin. 
Ja, wia ma dös Suhbüabl gsalln hat, u mein! 
An Tngerl in Fimmel, nöt schena kunts sein. 
Ms springt volla Lust äsn Ähnl glei zua: 
„Ähnl, hilf ma!" „„was willst denn, was machst denn, mein 
Bua? 
Za was brauchst denn den prügl? was wird denn da draus?"" 
„Ähnl! leih ma dein Häckl, an'n Bursch hack i aus! 
wann da Dada und d'Utuada 'n Auszug wern sein, 
Da thur i eahn d'Suppn und d'Rnädl äst ein!" 
Da Baur und dö Bäuring wernd all zwoa kasweiß, 
Ms rennt eahn üban Ruckn so kalt, wir an Tis, 
Ms schmöckt eahn koan Rost mehr, koan Fleisch und koan Lisch, 
Äs d' Nacht sitzt dar Ähnl bau Rinnan 9 ) eahn Tisch. 
Dö drei Wünsch. 
wir i her, so war grad erst von wünschn dö Röd; 
Bring i ar a paar wünsch, öppan kennts ös nu nöt. 
Zu da Zeit, wo da Heiland af Erdn is groast 
Und mit saue Zünga bedlarm/*) wias hoaßt, 
Duri lauta guat Leut hat sän Löbn duribracht, 
Da blieb ar amal ban an'n Baurn üba d'Bacht. 
geräuschvoll athmend. 2 ) krächzend. 3 ) verleidet. 4 ) brütend. 5 ) nachdenkt. 6 J zerrt. 
7 ) nach meiner Schätzung. 8 ) wirft. 9 ) Kindern. 10 ) etwa. u ) bettelarm.
	        
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