Volltext: Schappellers Raumkraft

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kenntnis. Er ist der „Weg", die „Wahrheit", und das 
„Licht". So hat er sich selbst charakterisiert. Den Weg des 
Guten gehen, die Wahrheit wollen, führt zu dem Licht der 
Erkenntnis. 
Wie schon seine Leidensgeschichte zeigt, war der Weg des 
Guten nicht leicht. Er hatte in die Zukunft gesehen und wollte 
auch nur den Weg zeigen, um die Wahrheit zu finden, denn 
er wußte genau, daß alles von dem rechten Weg abgekommen 
war, der nie zu dem, den Menschen vorbehaltenen Ziele führen 
konnte. Sein Bemühen war umsonst. Deswegen bestellte er 
auch seine Jünger, die das begonnene Werk fortsetzen sollten, 
die mit ihrem zu schaffenden Anhang die Führung über 
nehmen sollten. Der Weg war recht und gut, aber zum Ziele 
konnte er nicht führen, weil die gesprochenen Worte als solche 
behandelt wurden und deren Sinn ungekannt blieb. In dem 
Sinn der Worte liegt das Vermächtnis, das Jesus seinen 
Jüngern hinterlassen hat, der bei jeder tieferen Handlung durch 
ein Kreuzzeichen seinen Ausdruck findet. Es ist nur Symbolik 
bis heute geblieben. Erleuchtungen werden nur mit erho 
benen Armen erwartet, wie man es bei dem Priester vor dem 
Altare sieht. Das Gebet ist die Gleichrichtung aller Gedanken 
dieser Erziehungsmethode. Nur sollte jeder einzelne fromme 
Christ nicht die Gedanken wie eine eingelernte Epistel auto 
matisch heruntersprechen, sondern was den Wert des eigent 
lichen Sinnes ausmacht, die Gedanken tatsächlich auf ein glei 
ches Ziel konzentrieren, um sich so wie hunderte kleiner Ele 
mente mit dem uns Unbekannten zu schalten, um für diese Zeit 
allen Zwist und alle Sorgen zu vergessen. Und wer hat nicht 
schon diesen wohltuenden Einfluß empfunden und hat glücklich 
und zufrieden mit sich selbst und allen Menschen das Gottes 
haus verlassen? Die Kirche war selbst zu streng besorgt, zu ge 
treu den Überlieferungen, denn auch die Apostel, die sich nur 
aus Arbeitern des Volkes zusammensetzten, waren einer Aus 
legung des Gehörten nur insofern mächtig, daß sie wohl die 
Worte übertragen, deren Sinn aber nicht zu erläutern imstande 
waren. Auch waren die Gesetze der Physik und Technik wieder 
einmal in den Kinderschuhen angelangt und was uns heute als 
selbstverständlich klingt, wäre zu dieser Zeit als Aberglaube 
verspottet worden. Kurz, die Zeit mußte das Volk reifen, denn 
die Wissenschaftler, die damals durch die Priesterklassen reprä 
sentiert wurden, waren ja auch seinerzeit schon unzugänglich. Das
	        
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