Volltext: Statistische und geschichtliche Notizen über den Ort und Gemeindebezirk Andorf im Innkreise

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Aelteste 
Geschichte. 
Geschichte oon flnhovf. 
Andorf hat wie jede Stadt, jeder Ort und jede Familie, 
auch seine Geschichte. Aber bei dem Mangel vorliegender Nach¬ 
richten und urkundlicher Aufzeichnungen kann eine in Detail 
ausgeführte und zusammenhängende Ortsgeschichte von Andorf 
nicht geboten werden; demnach mußt Du Dich, mein lieber 
Leser! mit allgemeinen geschichtlichen Umrissen, mit den wenigen 
urkundlich bekannten Daten und Fragmenten begnügen; diese 
nun sollen hier wahrheitsgetreu gegeben werden. 
Vorerst wirst Du die Frage stellen: Wann und wie ist 
Andorf entstanden? eine Frage, die nicht geradezu beant¬ 
wortet werden kann, da die Entstehung der meisten älteren Orte 
in geschichtliches Dunkel gehüllt ist. 
So viel ist uns aus der Landesgeschichte bekannt, daß das 
weite Innthal, so auch das Pramthal und die Gegend um 
Andorf, und längs des Messen-Baches hinauf schon in frühester 
Zeit, also in der vorchristlichen Zeit, von den Kelten bewohnt 
und bebaut gewesen sei. 
Diese Kelten nannten sich nach den einzelnen Volksstämmen 
V i n d e l i k e r, welche das Land am linken Ufer des Inns 
bis zum Lech hinaus bewohnten; Noriker, welche das Land 
am rechten Ufer des Inns bis zum Kalen-Berge bei Wien, inrte 
hatten, während südlich von diesen die Tanrisker, ein 
anderer keltischer Volksstamm das Alpenland im Besitze hatten. 
Die Kelten waren tapfere, freiheitsliebende, wohlknlrivirte 
und intelligente Völkerschaften, welche Ackerbau, Viehzucht und 
Handel mit den Erzeugnissen ihres Bodens betrieben, den Berg¬ 
bau, die Bearbeitung der Metalle, die Gewinnung des Salzes 
verstanden, und in größeren Ortschaften zusammenwohnten. 
Zur Wahrung der Sicherheit ihres Bodens, vorzüglich 
gegen auswärtige Feinde hatten sie sich auf passenden Höhe¬ 
punkten, und an den Flußufern hin, durch das ganze Land ein 
wohlangelegtes Netz von Befestigungen und Verschanzungen 
errichtet, und ihre Ortschaften zur Erleichterung des gegenseitigen 
Verkehres mit Straßen und Wegen verbunden. Dafür sprechen 
noch heutzutage die in Oesterreich und Bayern häufig aufgefundenen
	        
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