Volltext: 32. Folge (32. 1937)

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52 vFolge 
LINZ a.D., am 11, Mai 1937. 
Ell TRAURIGES JDBIIÄUM. „vierzig Jahre sind seit dem ersten 
—.——.—— Ziomstenkongress 1897 verflossen." 
Gerade jetzt, da der Bevorstehende. XX.Zionisten-Kongress unter der 
Devise 40 Jahre Schekel" als ein historisches Ereignis propagandist wird, 
mehren sich die Meldungen und Informationen, nach welchen wir vor einem 
tatsächlich historischem Ereignis tragischesten Ausmaases stehen - der 
Teilung und Zerstückelung Erez Israels ! Nach den sich seit -Jahren immer 
wiederholenden Massaker, nach einem entsetzlichen Jahre arabischer Pogrome 
muss sich jeder logisch denkende Jude und Zionist fragen; Was hat dieser 
kommende Kongress der Alt-Zionistischen Organisation überhaupt 'noch mit 
dem Programm und mit den Ideen Theodor Herzl's zu tun ? 
Verfolgt man die Geschichte des Zionismus, so ist mit Bitternis fest¬ 
zustellen, dasa nach dem Tode Herzl's die aus der Zeit geborenen, vollkom¬ 
men unjüdischen, mit der Lehre unserer heiligen Thora im Gegensätze stehen¬ 
den Doktrinen und Weltanschauungen immer mehr das Übergewicht innerhalb der 
Bewegung erhielten„Die patriotischen und nationalen Zionisten, die das Erbe 
nicht verfälschen lassen wollten, wurden mit allen Mitteln aus ihren Posi¬ 
tionen vertrieben und eine einseitige Machtherrschaft errichtet,wodurch es 
natürlich ein Leichtes war, innerhalb der zionistischen Bewegung, also 
zwischen Juden und Juden, den CHEREM (Bann! ) zu verhängen und einen Teil 
der $ ionist eis. von der Einwanderung, nach Erez Israel auszuachlisssen. Der 
prächtigen, im nationalen Geiste Herzl's erzogenen Jugend des jüdischen 
Volkes, dem Brit l'rumpeldor, w.rden > aus machtpolitischen Erwägungen die 
Einwanderangs-Zertifikate verweigert. Das ist der wahre Geist in der Alt- 
Zionistischen Organisation, in der nicht jüdischer Patriotismus, nicht na¬ 
tionale .Vorbereitung und Hingebung für die Zulassung nach Palästina aus¬ 
schlaggebend sind,, sondern selbst Nichtzionisten und aus dem Judentum Aus¬ 
getretene - wie es- die Praxis oft gezeigt hat ~ Zertifikate erhalten, so- 
ferne sie nur über die nötige „Verbindung" verfügen. 
Auch der letzthin veröffentlichte Aufruf der Exekutive der Alt-Zioni¬ 
stischen Organisation, der von der Mitwirkung aller Volksteile spricht und 
den zionistischen Schekel zum Wahrzeichen der Kation'erhebt, steht im ekla¬ 
tanten ^Widerspruch zu den wirklichen Vorgängen im Zionismus, Die Wahrheit, 
dass die Herren Ben Gurion und Konsorten den neuerlichen Friedensvorschlag 
Jabotinsky>s gelegentlich der letzten A,C «-Sitzung In Jerusalem abgelehnt 
haben, weil sie in unverbesserlicher Weise von den alten ägyptischen 
Fleischtöpfen des-Oberkommandos und der Niederringung"der Revisionisten 
träumen, ist ebenso offensichtlich wie die Tatsache, dass der bekannte Re¬ 
visionist enfeind 'M.Shertok durch Anbringung einer ,, Disziplinklausel11 den 
Herzl-Schekel entweiht und das freie Denken in der Alt-Zionisten Organisa¬ 
tion unterbunden hat. 
Was hat also dieser Zionismus der einseitigen Parteiherrschaft 
mit der ursprünglichen Konzeption eines Judenstaates Theodor Herzl's noch
	        
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