Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Kämpfe um den Lol del Roffo und Monte di Val Bella 
(Dezember 1917 bis Männer 1918.) 
Die 11. Armee suchte nach der Eroberung der Meletta noch die Linie Monte di Val Bella— 
Col del Rosso für die Überwinterung zu gewinnen. Am 23. Dezember traten die 6. und die 
18. Division zum Angriff gegen diese Höhenstellungen der Italiener an. Auf dem Kampffelde lag 
etwa 20 cm hoher Schnee. 3n kurzer Heit, bis Mittag, eroberten die beiden Divisionen den Tol 
del Rosso und den Monte di Val Bella. Die Italiener versuchten in den nächsten Tagen die ver¬ 
lorenen Höhenstellungen durch wiederholte Gegenangriffe zurückzugewinnen. 
2n solcher Lage wurde die im Tampo Mulo-Tale in Reserve befindliche 56. Gebirgsbrigade 
(I. und II. Bataillon des 2. Regiments, III. Bataillon des 3. Regiments, III. Bataillon des 
bh. Infanterieregiments Rr. 4) am 24. Dezember, am heiligen Abend, um 7 Uhr alarmiert und 
in den Kampfbereich der 6. Division bzw. der 12. Brigade vorgezogen. Vom Ausgang des Eampo 
Mulo-Tales sollten die drei Bataillone der 5b. Brigade auf einem steil abfallenden, vereisten 
Fuststeig in finsterer Nacht in das Balle der Ronchi absteigen. Um das Marschziel noch vor Tages¬ 
anbruch zu erreichen, zweigte das III. Bataillon des 3. Regiments auf die von Gallio nach Schivi 
führende Straste ab und traf um 2 Uhr 30 früh im Walde östlich von Stenfle, südlich der Frenzela- 
schlucht ein. wo sich im Laufe der Nacht die ganze Brigade sammelte und Freilager bezog. Die 
Nacht war eisig kalt. Nach dreitägigem Aufenthalt im Freilager löste die Regimentsgruppe 
Obst. Graf Gudenus (I. und II. Bataillon des 2. Regiments, III. Bataillon des 3. Regiments) 
die Gruppe Obst. Müller auf dem Monte di Bal Bella und Tol del Roffo ab. Schneefall und 
starke Kälte begünstigten die zahlreich auftretenden Erkrankungen und Trfrierungsfälle. 
Rach fünftägiger Verwendung im Grabendienste auf dem Monte di Val Bella und Tol del 
Roffo gelangten die drei Kaiserjägerbataillone am 2. Hänner 1918 im Verbände der 5b. Gebirgs¬ 
brigade als Korpsreserve wieder in das Tampo Mulo-Tal. Am 4. marschierten sie über Eingarella, 
durch das Val di Portule, Bal di Gamarara, Lava di Gesso nach Ghertele, am nächsten Tag 
durch das Val d'Affa über Osteria del Termine, Vezzena in das Sterzinger Lager, wo die 
5b. Brigade als'Korpsreserve verblieb und Gelegenheit hatte, durch zwei Wochen den Truppen 
die notwendige Trholung zu geben. Am 19. Hänner wurde die 5b. Brigade m den Raum von 
Mezzomonte verlegt. 
Das 1. und 2. Regiment wieder in Stellung auf den Sieben Gemeinden. 
Mitte Hänner 1918 wurde die 1. Kaiserjägerbrigade (1. und 2. Regiment) aus ihren Reta- 
blierungsstationen Trient und Bozen wieder auf die Hochfläche von Afiago vorgezogen. Das 
1. Regiment verliest am 15. Hänner in drei Staffeln Trient. 2m Fustmarfch wurde über Pergine 
als erste Rächtigungsstation Ealceranica am Südufer des Taldonazzofees erreicht. Hum Teil 
erfolgte der Transport des Regiments mit der Schwebebahn bis zum Tampo Manderiolo. Dann 
ging es weiter zu Fust nach Ghertele, dem Standort des III. Korpskommandos. Tinft eine kleine 
reichsitalienifche Schenke, war es jetzt eine ausgedehnte Ttappenftation mit riesigen Munitions¬ 
lagern, Feldbäckereien, Sanitätsstaffeln und Autokolonnen. 2n der Nacht zum 1b. Hänner brannte 
in Ghertele ein groster Offiziersunterstand ab. Fast gleichzeitig geriet eine Baracke nächst dem 
Artilleriemunitionslager in Brand. Rur dem unverzüglichen Eingreifen der Kaiserjäger, die mit 
Schaufeln und Spaten herbeieilten, und mit Schnee das Feuer eindämmten, war es zu danken, 
dast das Feuer nicht weiter um sich griff. 
Bereits am 15. Hänner waren das I. Bataillon (Hptm. Samen) und das III. Bataillon 
(Obstlt. Altenburger) über Roana und durch die Affaschlucht nach Afiago abgegangen, um dort 
in Stellung zu gehen. Der neue Verteidigungsabschnitt des 1. Regiments erstreckte sich vom Trd- 
werk Stella am linken Flügel bis zur Lima tre Pezzi, Kote 941, in einer Ausdehnung von etwa 
2000 Schritten. Hinter der ersten Stellung, welche von je drei Kompagnien des I. und des 
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