Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Me X. Marschbataillone der Kaijerjäger in der 
Verteidigung von Liid- und OJttirol 
(Vom Beginn des Krieges gegen Italien bis September 1915) 
Hiezu Beilage 5 
Durch die starken Verluste, welche die vier Tiroler Kaiserjäger-Regimenter im Kriege gegen 
Rußland erlitten hatten, war es schon im Mär; des Wahres l 915 notwendig geworden, die X. Marsch¬ 
bataillone aus;ustellen. Aus diesen jungen Leuten wurden bei den Trsatzbataillonskaders in Innsbruck 
0- Regiment), Bo;en (2. Regiment), Trient (3. Regiment) und Me;;olombardo (4. Regiment) 1 die 
X. Marschbataillone ausgestellt. Sie bereiteten sich noch daraus vor, aus den russischen Kriegs- 
jchauplatz abzugehen, als sie plötzlich am 6. Mai srüh alarmiert und einwaggoniert wurden. Ts 
rollten ab: das Marschbataillon des l. Regiments von Innsbruck in das Pustertal, das Marsch¬ 
bataillon des 2. Regiments von Bozen in das Zleimstal, das Marschbataillon des 3. Regiments 
von Trient und jenes des 4. Regiments von Mezzolombardo nach Rovereto1 2). 
Am Vorlage (5. Mai) hatte Italien den Dreibundvertrag gekündigt, ein Austakt zur Kriegs¬ 
erklärung, die zur Verstärkung der schwachen Grenzverteidigung mahnte, soweit das bei der star¬ 
ken Inanspruchnahme aller Kräste durch das Ringen mit Rußland möglich war. 
Zunächst kam das von Hptm. Frank (später Hptm. v. Radio) gesührte X. Marschbataillon des 
1. Regiments nach Riederdors, wo die Ausbildung sortgesetzt wurde. Das X. Marschbataillon 
des 2. Regiments gelangte nach Tavalese. Die Marschbataillone des 3. und des 4. Regiments 
wurden in Rovereto dem Grenzabschnittskommando Rr. 4, GM. Tnglert, unterstellt, dem die Ver¬ 
teidigung beiderseits der Tisch von Biaena bis zur Höhe 1380 westlich von Serrada zukam. Den 
westlichen Teil dieses Abschnittes, von der Höhe Biaena bis zur Tisch, war dem X. Marschbatail¬ 
lon, Mjr. Ullmann, des 3. Regiments zugewiesen, die Mitte am Südrand von Rovereto dem 
Reservebataillon III/37 und der östliche Stellungsteil am Monte Ghello bis zur Höhe 1380, 
westlich von Serrada, dem X. Marschbataillon, Hptm. Dereani, des 4. Regiments. 
„Groß waren die Schwierigkeilen des Geländes in dem zu besetzenden, weit ausgedehnten Ab¬ 
schnitt des Marschbataillons der 4er Kaiserjäger" — so berichtet Hptm. Dereani. Der Bataillons- 
Kommandant wählte seinen Standort aus der Mga. del Finocchio und richtete einen „Briesordon- 
nanz-Kurs" zwischen den einzelnen Kompagnien ein, denn mit Telephongerät war man eben nicht 
genügend ausgerüstet. „Unsere Ausgabe" — so setzt Hptm. Dereani seinen Bericht sort — „be¬ 
stand vornehmlich darin, den zugewiesenen Abschnitt stützpunktartig auszubauen, zur Verteidigung 
einzurichten und die an die Reichsgrenze sührenden Straßen abzusperren und verläßlich zu be¬ 
wachen. Diese Tätigkeit stellte an die Auffassungsgabe der Ossiziere und an die Arbeitskraft der 
Mannschaft hohe Anforderungen. War doch hier zum erstenmale die Notwendigkeit gegeben, 
die Trsahrungen des Krieges in den unermeßlichen Ebenen Galiziens und Polens auf die Eigen¬ 
tümlichkeiten des Gebirges anzuwenden. Außer der Schanzarbeit wurde zuweilen auch zu Übun¬ 
gen ausgerückt, um die noch etwas mangelhafte Ausbildung der Mannschaft zu vervollkommnen. 
1) Das Ersatzbataillon des 4. Regiments war am 2. Mär) 1915 von Hall nach Mezzolombardo verlegt worden. 
2) Gleichzeitig mit der Entsendung der Marschbataillone an die italienische Grenze wurde vom Armeeoberkommando 
die Verlegung des Ersatzbataillonskaders des 2. Regiments von Bozen nach Beneschau, des Ersatzbataillonskaders des 
3. Regiments von Grient nach Lambach und des Grsatzbataillonskaders des 4. Regiments von Mezzolombardo nach 
Vöcklabruck angeordnet. 
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